Wirbel im Naturschutzgebiet
"Haben am Seespitz nicht abgestraft"

Das Europaschutzgebiet Lendspitz-Maiernigg in der Klagenfurter Ostbucht ist ein sensibler Bereich. Die Balance zwischen Freizeitnutzung und Naturschutz sorgt immer wieder für Diskussionen. Dieses Posting sorgte gestern für Wirbel in den sozialen Medien. | Foto: Foto: Bildmontage MeinBezirk.at/E.C.O/Klagenfurt Elite
3Bilder
  • Das Europaschutzgebiet Lendspitz-Maiernigg in der Klagenfurter Ostbucht ist ein sensibler Bereich. Die Balance zwischen Freizeitnutzung und Naturschutz sorgt immer wieder für Diskussionen. Dieses Posting sorgte gestern für Wirbel in den sozialen Medien.
  • Foto: Foto: Bildmontage MeinBezirk.at/E.C.O/Klagenfurt Elite
  • hochgeladen von Mag. Stephan Fugger

Der Lendspitz-Maiernigg wurde laut Posting von Ordnungsamt gestern "geräumt", zudem sollen Schwimmer abgestraft worden sein. Vizebürgermeister Alois Dolinar kennt die Problematik. Das Ordnungsamt weist Vorwürfe des Abstrafens von sich. 

KLAGENFURT. Seit gestern kursiert ein Foto im Internet, dass zeigen soll wie das Ordnungsamt den "Seespitz geräumt" haben soll, "währenddessen sind trotzdem Motorboote vorbeigefahren". Unverständnis und Wut herrschen nun in den sozialen Medien. Das Bild wurde und wird mehrfach geteilt, die Kommentare zeigen in eine Richtung: Die Klagenfurter, die es seit Jahrzehnten gewohnt sind, am Seespitz zu baden, verstehen die Badewelt nicht mehr. 

Das Europaschutzgebiet Lendspitz-Maiernigg in der Klagenfurter Ostbucht ist ein sensibler Bereich. Die Balance zwischen Freizeitnutzung und Naturschutz sorgt immer wieder für Diskussionen. Dieses Posting sorgte gestern für Wirbel in den sozialen Medien. | Foto: Foto: Bildmontage MeinBezirk.at/E.C.O/Klagenfurt Elite
  • Das Europaschutzgebiet Lendspitz-Maiernigg in der Klagenfurter Ostbucht ist ein sensibler Bereich. Die Balance zwischen Freizeitnutzung und Naturschutz sorgt immer wieder für Diskussionen. Dieses Posting sorgte gestern für Wirbel in den sozialen Medien.
  • Foto: Foto: Bildmontage MeinBezirk.at/E.C.O/Klagenfurt Elite
  • hochgeladen von Mag. Stephan Fugger

Das sagt das Ordnungsamt

"Wir haben den Seespitz nicht geräumt. Es sind Kontrollen im Naturschutzgebiet mit der Polizei und dem Verein E.C.O. durchgeführt worden. Wir haben gewisse Termine, an denen wir Kontrollen durchführen, eine Rangerin des Vereins leistet dabei Aufklärungsarbeit. Jeder kann ins Wasser gehen, das Befahren mit SUP ist jedoch verboten", sagt Wilfried Kammer, Chef des Klagenfurter Ordnungsamtes.

Wilfried Kammerer (Archivfoto): "Wir haben eine Kontrolle durchgeführt, aber nicht abgestraft. Die Rangerin hat auf die Sperre hingewiesen." | Foto: MeinBezirk.at
  • Wilfried Kammerer (Archivfoto): "Wir haben eine Kontrolle durchgeführt, aber nicht abgestraft. Die Rangerin hat auf die Sperre hingewiesen."
  • Foto: MeinBezirk.at
  • hochgeladen von Mag. Stephan Fugger

"Unsinn, dass abgestraft wird"

"Es wird am Seespitz nicht abgestraft, das ist ein Unsinn. Im Gegenteil: Wenn wir das Schutzgebiet nicht kontrollieren, kommen Strafzahlungen auf uns zu. Auch die Bergwacht hat meines Wissens keinen abgestraft", so Kammerer. Er betont noch einmal: "Das Schwimmen in der Glanfurt ist nicht verboten". Wie kam es zur "Räumung"? "Die Rangerin hat die Personen auf die Sperre des Seespitzes hingewiesen", sagt Kammerer. Dieser Bereich wurde aufgrund der Unwetter und der möglichen Gefahr durch Baumschlag von der Stadt gesperrt. "Sollte etwas passieren, haftet die Stadt", erklärt Kammerer. 

Schutzgebiet

Der Seespitz wurde 2010 zum Lendspitz-Maiernigg Europaschutzgebiet deklariert und unterliegt daher dementsprechenden Schutzbestimmungen. Für Boote und die vermehrt genutzten Stand-Up-Paddel herrscht hier ein Einfahrverbot. Dass aber mehr und mehr Stand-up-Paddler sich nicht an das Einfahrverbot halten und die Piloten sogar zum Ankern genutzt werden, ist der Stadt bekannt. 

Tafel wurde aufgestellt

Das Baden am Seespitz ist in den geschützten Bereichen verboten. "Es wurde eine nautische Tafel aufgestellt, die klar ersichtlich macht, was erlaubt und verboten ist", sagt Vizebürgermeister und Naturschutzreferent Alois Dolinar (TK). Seit einem Jahr besteht diese Kennzeichnung, die als Handhabe für die Behördenorgane gilt. Wie es aussieht, herrscht vielfach noch Unwissen über das Regelwerk im Lendspitz-Maiernigg. Dolinar kann das nicht verstehen: "Wir haben die Tafeln aufgestellt und das gekennzeichnet. Auch die Stand-up-Paddler wissen, dass sie nicht in das Schilf hineinfahren dürfen." 

Vizebürgermeister Alois Dolinar: "Stand-up-Paddler sollten die Regeln am Seespitz kennen." | Foto: Foto: Nicolas Zangerle
  • Vizebürgermeister Alois Dolinar: "Stand-up-Paddler sollten die Regeln am Seespitz kennen."
  • Foto: Foto: Nicolas Zangerle
  • hochgeladen von Nicole Fischer

"Außerhalb der Piloten darf geschwommen werden"

Vor acht Jahren wurden Piloten im Bereich des Schilfgürtels zu dessen Schutz eingeschlagen, dort ist das Baden verboten. "Trotzdem schwimmen immer wieder Menschen in das Schilf, daher sind das Ordnungsamt und Bergwacht eingeschritten. Wenn außerhalb der Piloten geschwommen wird, ist das kein Problem", sagt Dolinar. Unverständnis herrscht auch über ein Thema: Anrainern ist es gestattet, mit Booten die Glanfurt zu ihren Badehäusern zu befahren. "Das ist ein Problem, das wir noch in Griff bekommen müssen."

Zur Sache 
Laut dem Land Kärnten gelten folgende Verbote am Lendspitz-Maiernigg

  • Das Befahren der Wasserfläche mit Schwimmkörpern und Wasserfahrzeugen aller Art (Ausnahme: Anrainer und Anrainerverkehr aus der und in die Glanfurt und von und zum Wörthersee-Seeufer jeweils zu den dortigen privaten Anlegeplätzen auf kürzest möglichem Weg).
  • freilebende, im Gebiet natürlicher Weise vorkommende [...] Tiere mutwillig zu beunruhigen, zu verfolgen, zu verletzen, zu fangen, zu sammeln, zu töten oder sich anzueignen. Der Schutz bezieht sich auf alle Entwicklungsformen und Bestandteile, Brutstätten, Nester und Einstandsplätze.
  • Das Eindringen in Seerosenbestände und Röhrichte wie Schilf-, Schneidried-, Binsen- und Schachtelhalmbestände.
Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

Anzeige
10 Video

Gewinnspiel
Unser Frühlingsgewinnspiel! Mitspielen und tolle Preise im Gesamtwert von 7.000 € gewinnen!

Kärnten-Kenner aufgepasst: Mitspielen und attraktive Preise gewinnen!Der Frühling ist endlich da und Kärnten hat so viel zu bieten. Deshalb alle Kärnten-Kenner aufgepasst: Ob Brauchtum, Sport, Geografie oder Geschichte, beim großen MeinBezirk-Frühlingsgewinnspiel der Woche können Sie Ihr Wissen rund um den sonnigen Süden Österreichs testen und wöchentlich wertvolle Preise gewinnen. Der Frühling kann kommenUm den Frühling gebührend zu feiern, verlost die Woche Kärnten beim großen...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.