Mehr Therapieplätze für Drogenabhängige
Trägerverein für die Drogenambulanz wurde gefunden. Fünfzehn Akutbetten im Klinikum geplant.
KLAGENFURT (mv). Das Jahr ist erst wenige Tage alt und in der Landeshauptstadt ist bereits der erste Drogentote zu beklagen. Aus Insiderkreisen ist zu hören, dass die Drogenambulanzen mit dem gesteigerten Andrang an Hilfesuchenden überfordert sind. Nicht selten müssen Abhängige mehrere Wochen auf einen Therapieplatz warten. Ein weiteres Problem sind die Akutplätze, in denen Entzugtherapien angeboten werden: In Kärnten gibt es nur fünf Plätze.
Neuer Träger gefunden
Die Suche nach einem neuen Betreiber für die Drogenambulanz in Klagenfurt ist mittlerweile weit fortgeschritten. Die Stadt hatte vergangenes Jahr angekündigt, sich aus der Betreuungseinrichtung zurückzuziehen, das Land begab sich daraufhin auf die Suche nach einem neuen Betreiber und dieser scheint nun endlich gefunden zu sein. "Die Verhandlungen mit dem AVS sind bereits weit fortgeschritten", sagt Gesundheitsreferent Jürgen Pfeiler. In den kommenden Tagen soll es weitere Gespräche zwischen AVS, Land und Stadt geben. "Ich bin zuversichtlich, dass es bis Ende des Quartals eine Lösung geben wird", erklärt Pfeiler. Die Mitarbeiter der Drogenambulanz, die bisher bei der Stadt angestellt waren, sollen in Zukunft bei dem Trägerverein angestellt werden. "Ein Großteil der Mitarbeiter möchte den Wechsel vollziehen. Die Restlichen werden andere Aufgaben in der Stadt übernehmen", sagt der Vizebürgermeister. Wo die Drogenambulanz angesiedelt sein wird, entscheidet der neue Trägerverein. "Wichtig ist, dass die Räumlichkeiten groß genug sind und niemand auf einen Therapieplatz warten muss", hält Pfeiler fest.
Mehr Akutbetten
Der Gesundheitsplan des Landes sieht vor, dass in der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie in Klinikum Klagenfurt eine Drogenstation mit fünfzehn Betten entstehen soll. Abteilungsvorstand Herwig Oberlerchner sagt: "Wir haben ein Konzept ausgearbeitet, das drei Säulen umfasst: übermäßigen Substanzkonsum, extreme soziale und persönliche Probleme und Substitution." In der Abteilung haben bereits mehrere Mitarbeiter eine Zusatzausbildung bei der Ärztekammer absolviert.
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