Klagenfurt
Paul Kulnig - Ausdrucksstarke Kunst mit geringen Mitteln

Paul Kulnig malte sehr reduziert, aber wirkungsstark.  | Foto: Gerdanovits
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  • Paul Kulnig malte sehr reduziert, aber wirkungsstark.
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Paul Kulnig würde dieses Jahr seinen 90. Geburtstag feiern. Die Alpen-Adria Galerie schenkt ihm eine Sonderausstellung, die den Künstler rechtmäßig würdigen soll.

KLAGENFURT. Die Alpen-Adria Galerie wird ab 7. September zur Kulisse einer Retrospektive des im Jahr 2018 verstorbenen Künstlers Paul Kulnig. Anlässlich seines 90-jährigen Jubiläums widmet die Stadt Klagenfurt dem Zeichengenie nun eine umfassende Schau, die entscheidende Lebens- und Schaffensphasen des vornehmlich grafisch tätigen Klagenfurters systematisch durchstreift. Das Spektrum reicht dabei von frühen Ölmalereien mit absolutem Seltenheitswert über zahlreiche Akte bis hin zu architektonischen Details mit Tiefgang.

Später Ruhm

So genial Paul Kulnig als Kunstschaffender auch war, so verdeckt hielt er sich Zeit seines Lebens. Kulnig war ein Außenseiter, der sich künstlerisch wie auch persönlich nie in den Vordergrund stellte. In der zweiten Reihe agierend, gelang ihm trotz herausragender Werke erst in den 1970er Jahren der Durchbruch. Mit über 40 Lebensjahren erhielt der bildende Künstler wohlgemerkt erst seine erste große Ausstellung in den Räumen des Stadttheaters, die fulminant einschlug und ihn quasi über Nacht berühmt machte. Bekanntheitsgrad errang er nicht zuletzt für seinen reduzierten Stil als Zeichner, welchen er durch all seinen Schaffensperioden hindurch gewissermaßen treu blieb. Denn manchmal reichen kleine Taten aus, um Großes zu erreichen. So beschränkte sich auch Kulnig auf wenige Linien, die in ihrer Gesamtheit jedoch ein einzigartiges Bild schufen. Man könnte Kulnigs Aktzeichnungen auch als 'Zustandsstudien' bezeichnen, die viel von seinem Innenleben preisgeben: „Sein beliebtestes Motiv war der menschliche Körper, wobei er seine Frau Erika als Aktmodell benutzte und in allen möglichen Posen grafisch einfing. Diese Grafiken gehören zu den bekanntesten Werken Kulnigs und sind als Markenzeichen und Meilensteine zu betrachten“, so Alexander Gerdanovits, Kulnig-Experte und Kulturabteilungsleiter der Stadt Klagenfurt. Ferner konzentrierte sich Kulnig auf verschiedene Torsi und ließ sich von Tänzerinnen im Studioballett inspirieren. Andere Motive suchte er später in der Architektur, wobei er sich nicht vom vordergründig Schönen, sondern vom Abweichendem, nicht dem ideal Entsprechenden anziehen ließ: „Was ihn fasziniert hat, waren Abbruchszenen und Baustellen. In Paris zeichnete er nicht die Touristenattraktionen, sondern sah sich anderswertig um“, weiß Gerdanovits. Wenngleich seine Bilder mit Ausnahme der frühen Ölwerke als wenig farbenfroh gelten, wendete sich in Paris das Blatt wieder ein wenig und er fand wieder zur Farbe zurück.

Umfassender Rückblick

Der Alpen-Adria Galerie ist es dabei ein Anliegen, einen gründlichen Durchblick durch das relativ geringe, aber keineswegs abwechslungslose Schaffen des geborenen Klagenfurters zu ermöglichen. Parallel zur Ausstellung erschien eine erste große Monografie mit dem Titel „Paul Kulnig/ skizzenhaft/ fragmentarisch“ im Ritterverlag, die im großen Schauraum zur Durchsicht aufliegen wird und in Kombination mit den ausdrucksstarken Grafiken und Malereien ein Gesamtbild des Künstlers schaffen soll. Denn trotz seiner Bescheidenheit und eigenen Zurücknahme als Kunstschaffender, hinterließ Kunig große Spuren in der Klagenfurter Kunstszene und inspirierte nachfolgende Generationen mit seinen Werken wie auch durch seine Tätigkeiten als Zeichenpädagoge. Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober in den Räumen der Galerie zu sehen. Die Öffnungszeiten sind immer dienstags bis sonntags von 10 Uhr bis 18 Uhr.

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