Neuner Areal
Stadtteil im Osten nimmt erste Formen an
Der Baustart für Wohn- und Arbeitsquartier "An der Glan" am ehemaligen Neuner-Gelände voraussichtlich im Frühjahr. Altbestand wurde nicht erhalten: "Kontaminierung zu hoch".
KLAGENFURT. Die WOCHE konnte erste Neuigkeiten von dem Großprojekt am ehemaligen Neuner-Areal erfahren, das immerhin eine Gesamtfläche von 65.000 Quadratmetern umfasst.
Umwidmung läuft
Für das Projekt "Wohn- und Arbeitsquartier An der Glan" wurde ein Architekturwettbewerb ausgerufen. Die Siegerin, Barbara Frediani-Gasser von frediani-gasser architettura, steht nun fest. Dies bestätigt uns auch Stadtrat Jürgen Pfeiler. Wie geht es jetzt mit dem Stadtteil-Projekt weiter? "Das Siegerprojekt ist Grundlage für ein integriertes Flächenwidmungs- und Bebauungsplanverfahren, das noch in diesem Frühjahr gestartet werden soll und Vorbereitung in Abstimmung mit den Bauträgern. Das Areal ist derzeit als Industriegebiet gewidmet. Im Integrierten Flächenwidmungs- und Bebauungsplanverfahren werden sowohl die Widmung geändert (Wohngebiet) als auch die genauen Bebauungsbestimmungen (wie hoch darf gebaut werden, welche Baulinien sind einzuhalten? Wie ist die Grünraumausstattung? Wie wird der Verkehr organisiert?) festgelegt", sagt Pfeiler. Der Gemeinderat Elias Molitschnig (Die Grünen) hat sich immer für die Erhaltung von Altbestand eingesetzt. "Das war ursprünglich angestrebt, die Kontaminierung war zu sanieren. Dazu hat es Gutachten gegeben, die eine Erhaltung ausgeschlossen haben", so Pfeiler. "Noch heuer soll ein integriertes Flächenwidmungs- und Bebauungsplanverfahren umgesetzt werden. Dann erfolgt eine vertiefte Planung in drei Bauabschnitten. Ab 2022 soll die schrittweise Umsetzung – je nach Verfügbarkeit von Wohnbauförderungsmitteln – erfolgen", sagt er.
Ein neuer Stadtteil
Hier soll nicht nur ein neues Wohnquartier entstehen, sondern die Stadt soll hier wachsen, weiter gebaut werden. "Straßen, Höfe, Gärten und Parks werden in einer Form angeboten, die einerseits urban und andererseits beschaulich grün sind ... Es entsteht ein städtisches Gefüge, das durch seine Lage an der Grünachse Glan besondere Qualitäten hat. Durch die Stellung der Baukörper sind alle Wohnungen nach Süd-West orientiert, in den Erdgeschoßzonen befinden sich die Sonderflächen aufgefädelt entlang des lebendigen Grünangers", beschreibt die Architektin das Projekt. Sie hat in die Mitte des neuen Stadtteils einen Dorf-Markplatz geplant. Ein Grünanger bildet das soziale grüne Zentrum. Wohnungen in verschiedenen Größen, soziale Einrichtungen und Nahversorger sowie alternative Arbeitsformen sollen sich hier ansiedeln. Von einer Kindertagesstätte, Familienwohnungen, Wohngemeinschaften sowie betreuten Einheiten, aber auch Kleinkinder- und Kinderspielplätzen, Erlebnisräumen für die Jugend und Generationengärten ist im Konzept die Rede. Das Mobilitätskonzept soll Nextbike-Station, Bushaltestelle, Lastenfahrräder und Mobilitätsknoten umfassen.
Lärmschutz nötig
Eine der größten Herausforderungen des Wohnprojekt: Es liegt direkt an der Bahn. "Eine erste wichtige Lärmschutzmaßnahme bildet die durchgehende Lärmschutzwand auf Höhe des Bahndamms. Der dreigeschossige Baukörper in Massivbauweise befindet sich damit im Schatten der Lärmschutzwand und ist so fundiert, dass Erschütterungen durch vorbeifahrende Züge im Gebäude selbst nicht spürbar sind. Besonderes Augenmerk wurde auf die Grundrisse gelegt, mit dem Ziel, dass die Schlafräume in einem geschützten ruhigen Bereich liegen."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.