Streetworker der ersten Stunde

Auch im Ruhestand  besucht Richard Supnig seine ehemalige Arbeitsstätte, um Restliches zu erledigen | Foto: Böhm
  • Auch im Ruhestand besucht Richard Supnig seine ehemalige Arbeitsstätte, um Restliches zu erledigen
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Streetwork-Pionier Richard Supnig prägte Klagenfurter Jugendszene von Beginn an.

Von Gerhard Böhm

MAGDALENSBERG. Ganz regelkonform ist Richard Supnig kürzlich mit 65 Jahren in seinen wohlverdienten Ruhestand getreten. Seit Mitte war 80er-Jahre ist "Ritchi" im Dienst der guten Sache unterwegs.
Begonnen hat seine Karriere als Betreuer im Jugendzentrum Mozarthof. 1996 wechselte er in die Suchtberatung und war der erste Streetworker der Stadt Klagenfurt.

Viel Erfahrung gesammelt
In seiner 20-jährigen Tätigkeit als Streetworker hat ihn vieles bewegt – Positives wie auch Negatives. Besonders nahe gegangen sind ihm so manche Todesfälle seiner Klienten, erzählt Supnig. Man könne Schicksale nicht komplett ausblenden – man nehme weiterhin Anteil am Geschehen. So hat er stets versucht Berufliches und Privates zu trennen.

Guter Draht zur Jugend
Wenn Supnig an seine Anfangszeit zurückblickt, wo er oft alleine in der "Szene" unterwegs war, ist ihm nie etwas passiert und Angst hat er dabei nie verspürt. Er hatte schon immer einen guten Draht zu Jugendlichen und deren Probleme verstanden.
"Zu Beginn habe ich den Kontakt noch suchen müssen und die Arbeit offensiver gestaltet. Mit der Zeit bekommt man ein Auge dafür. Danach ist vieles durch Mundpropaganda gegangen", erzählt der 65-Jährige, und die Jugendlichen sind von alleine zu ihm gekommen.
In die Jugendszene ist er eher zufällig hineingerutscht und das Handwerkszeug dazu habe er sich selbst angeeignet. Mit Erfolg! "Um professionelle Arbeit zu leisten, muss man als Person glaubwürdig und authentisch sein", so Supnig.

Vertrauen ist wichtig

Man dürfe keine leeren Phrasen daherreden, "sondern das, was ich dir sage, kannst mir glauben", so sein Erfolgsgeheimnis bei der Arbeit mit den Jugendlichen.

Kultur wechselt
Interessant ist auch der Wechsel der Jugendkulturen – jede Generation hat ihre eigene Jugendkultur. Vor allem an die Klagenfurter "Punk-Szene" denkt er schmunzelnd zurück.

Klienten immer jünger

Auffallend sei, dass die Klienten immer jünger werden und früher mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Die Probleme haben sich im Laufe der Zeit aber kaum geändert – Ausbildung, Job, Elternhaus, pubertäre Blödheiten, Beziehungsgeschichten, Wohnungslosigkeit und Wohlstandsverwahrlosung.
Rückblickend ist er stolz darauf, dass sich diese Art der sozialen Arbeit in Klagenfurt gefestigt hat. Es gibt sehr viele Rückmeldungen von jungen Leuten, die ohne die Hilfe von Streetworkern komplett in der Luft hängen würden.
Langeweile in der Pension wird Richard Supnig nicht verspüren. Er wolle sich vermehrt um seine Enkel kümmern. Außerdem möchte er seiner Nebenbeschäftigung als Volleyball-Nachwuchstrainer weiterhin nachgehen.

ZUR PERSON
Name: Richard "Ritchi" Supnig

Alter: 65 Jahre

Wohnort: Magdalensberg

Hobbys: Trainertätigkeit, seine Enkelkinder

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