Klimawandel
"Wärmere Gewässer werden für Fische zum Problem"
Seit 60 Jahren hat sich Hermann Kandussi der Fischerei verschrieben. Der Klimawandel wird Probleme mit sich bringen, einige Fischarten könnten bedroht sein.
KLAGENFURT. Seit rund 60 Jahren angelt Hermann Kandussi bereits – vorwiegend in Drau, Lieser, Möll, aber auch in der Soča hat der 83-jährige passionierte Angler früher regelmäßig seine Rute ausgeworfen. Seit 2007 ist er Obmann der Sektion Fliegenfischen im Heeressportverein Klagenfurt.
Forelle mag es kühl
Dass sich die Fauna und Flora der Gewässer mit dem Klimawandel ändern wird, davon geht Kandussi aus. "Das passiert auf alle Fälle", sagt der Sektionsleiter. Aufgrund der wärmeren Temperaturen der Gewässer würden Fischarten wie die Forelle, die es gerne kühl hat, keine Laichplätze mehr finden. "Die Forelle braucht 14, 15 Grad zum abbleichen, dann fehlen hier auch die Laichplätze", erzählt Kandussi und sinniert weiter, "ja das geht dann bis zum Tod". Der Temperaturanstieg betreffe stehende Gewässer in erster Linie mehr als Fließgewässer, so Kandussi.
Tourismus bringt Vorteile
Indessen keine Problem für den nachhaltigen Fischfang bereitet der Tourismus, ist Kandussi überzeugt. "Das hat, wenn überhaupt, nur Vorteile", ergänzt er. So würden Fischerverbände und Vereine wirtschaftlich von den Touristen, bei deinen das Fischen stets beliebt ist, profitieren. Zudem sei weniger der Hobbyfischer als ein anderer Zeitgenosse der größte Feind des Fischbestands, meint der Fischer. Gemeint sind Fischotter, Reiher und Kormoran. "Natürlich hat ein jedes Lebewesen seine Berechtigung. Aber es muss eine Verhältnismäßigkeit gegeben sein. Die Bestände müssen nebeneinander existieren können, was in mancherorts nicht mehr gegeben ist", sagt er. Eine Handhabe gegen die geschützten "Fischdiebe" gebe es nicht, "mir bleibt nur die Möglichkeit der Vergrämung", ergänzt er. "Letztlich ist die Politik gefordert hier vielleicht eine Lösung zu finden", schließt Kandussi.
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