„10 Tage frei!“
10 Tage Herbstferien Ende Oktober, Schulpflicht nur bis 14 – zwei der beachtlichen Pläne von U. Scheuch.
Im WOCHE-Gespräch kündigt Bildungsreferent LH-Stv. Uwe Scheuch (FPK) weitreichende Reformpläne im Schul- und FH-Bereich an:
• Die Schulsprengel sollen reformiert werden, um das Ziel, „langfristig in jeder Gemeinde eine Schule abzusichern“ zu erreichen. Denn dies sei „langfristig in Gefahr“. Künftig soll jede Gemeinde zu einem Schulsprengel und damit die Wahlmöglichkeit für Eltern geschaffen werden, „ihr Kind in eine Kleinstschule oder doch in die größere, pädagogisch qualifiziertere Schule zu geben.“ Die Gesamtverordnung muss von allen Gemeinden vorgelegt werden und soll spätestens 2011/2012 in Kraft treten.
• Neue Lehrbilder will Lehrlingsreferent Scheuch anbieten: Diesen Montag fand ein Runder Tisch mit der Wirtschaft statt, um „die Flexibilität zu erhöhen. Ich strebe ein zweistufiges System an.“ Damit sollten einem Gesellen mehrere Berufsbilder offen stehen: Eine Grundausbildung, die für mehrere Lehrberufe geeignet ist, soll zwei Jahre dauern, anschließend erfolgt die Spezialisierung.
• Bereits diesen Herbst könnte es landesweit Herbstferien geben: „Wir sehen gerade die Verordnung an, ob wir das autonom versuchsweise durchführen können“, so Scheuch. Im Schuljahr 2010/2011 wäre es nämlich möglich, mit wenigen Fenstertagen zehn schulfreie Tage zu ermöglichen. Bekämen die Schüler am 25., 27. und 28. Oktober frei (schulautonome Tage), „hätten wir zehn Tage Herbstferien geschafft“, frohlockt Scheuch. „Es macht nur Sinn, wenn dies an Pflicht- und auch an Höheren Schulen stattfindet.“ Aktuell laufe „ein Check mit den Eltern, was das bedeutet.“
• Langfristig will Scheuch das verpflichtende Vorschul-Kindergartenjahr als 9. Schuljahr anrechnen, „weil jetzt haben wir einen Appendix: Viele hören in weiterführenden Schulen nach der ersten Klasse auf, weil sie diese nur als Überbrückung sehen.“ Damit wäre die Schulpflicht in Kärnten mit 14 Jahren beendet: „Ein 14-Jähriger heute ist viel weiter als ein 16-Jähriger zu meiner Zeit.“
• Zur von der WOCHE aufgezeigten Diskussion um die FH-Standorte sagt Scheuch: „Man muss überlegen, wie man Universität und FH Klagenfurt kombinieren kann.“ Die Rechnungshof-Kritik an vier Standorten sei zu berücksichtigen. In Frage stellt Scheuch die privatrechtliche FH-Struktur: „Das Land gibt jährlich beinahe 10 Millionen an die FHs und hat kaum mitzureden. Mehr Mitsprache des Landes wird notwendig sein, um die FH qualitativ weiterzuentwickeln.“ Den Klagenfurter Standort werde man „langfristig zu diskutieren haben – in optimierter Form“.
Die Koalition mit der ÖVP solle, wünscht sich Scheuch, „über zumindest zwei Perioden gehen. Unser Ziel ist, dass wir nach der Wahl mit einem Fortbestand der Koalition den Kurs weitergehen können. Wir wollen die Kräfte rechts der Mitte länger bündeln.“
Sommersguter
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