Bauernproteste bis 5. Oktober europaweit ausgesetzt
Nach intensiven Gesprächen auf nationaler aber auch europäischer Ebene wurde für 5. Oktober ein Sonderagrarministerrat zum Thema „Milch“ einberufen.
EU-Kommission diskutiert im Vorfeld mit Milcherzeugeroranidationen
Im Vorfeld werden die aus Sicht der Milcherzeugerorganisationen notwendigen Änderungen mit der EU-Kommission diskutiert. Gleichzeitig finden in allen Ländern, die sich bei den Protestaktionen beteiligt haben, Gespräche auf Regierungsebene statt.
Treffen mit Bundeskanzler Faymann ein „großer Erfolg“
„Das Treffen mit Bundeskanzler Werner Faymann und die von ihm zugesagten weiteren Schritte sind für uns ein großer Erfolg. Für uns Bäuerinnen und Bauern war von Anfang an klar, dass nur ein gesellschaftliches Bündnis die bäuerliche Milchwirtschaft in Österreich retten kann, aber auch die Politik die notwendigen Marktregeln dafür schaffen muss. Eine gesetzliche Mengensteuerung und ein transparenter Markt mit entsprechender Lebensmittelkennzeichnung sind dabei unumgänglich“, so Ewald Grünzweil, Obmann der IG-Milch.
Seit 12. September 500 Millionen Liter Milch vom Markt genommen!
Thomas Schmidthaler, Vertreter Österreichs auf europäischer Ebene während des europäischen Bauernaufstandes weiter: „Seit die französischen Organisationen am 12. September in Paris zu einem europäischen Milchlieferboykott aufgerufen haben, wurden ca. 500 Mio. Liter Milch europaweit vom Markt genommen. Mit dem Einsatz tausender Bäuerinnen und Bauern und mit spektakulären Aktionen ist es gelungen, die Absurdität einer weiteren Milchmarktliberalisierung und gewollten Überproduktion drastisch darzustellen. Mit den einprägsamen Bildern von den Aktionen verzweifelter Bäuerinnen und Bauern steigt nun auch der gesellschaftliche Druck auf die politisch falsch gestellten Weichen.“
„Verhöhnung der bäuerlichen Arbeit“
Abschließend resümiert Ewald Grünzweil: „Der von der Agrarpolitik eingeschlagene Weg durch Überschussproduktion die Preise ins Bodenlose fallen zu lassen und mit Kreditstundungen die Liquidität vorübergehend aufrecht zu erhalten, ist eine Entwertung und Verhöhnung der bäuerlichen Arbeit. Resignation und Existenzängste sind die Folge.
In der Zuversicht, die auf europäischer und nationaler Ebene zugesagten Verhandlungen erfolgreich weiterführen zu können, setzen wir die Proteste bis zum EU-Sonderagrarministerrat am 5. Oktober aus, und fordern Bäuerinnen und Bauern in Österreich auf, den Milchlieferboykott zu beenden“.
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