Kommentar
Darf eine Politikerin Schlager singen?
FPÖ-Landesgeschäftsführerin Isabella Theuermann gibt einen eigenen Song inklusive Video heraus. Obwohl singende Politiker in Kärnten Tradition haben, ist und bleibt ihre Aktion ein politischer PR-Gag in Wahlkampf-Zeiten.
In Kärnten hat es Tradition, dass Politiker (vor Wahlen) zum Mikrofon greifen. Klagenfurts "singender Bürgermeister" Leopold Guggenberger erreichte Kult-Status, weil er zu passender Gelegenheit liebend gerne und mit (ehrlicher) Leidenschaft den "Schneewalzer" anstimmte. Sein Nach-Nachfolger Christian Scheider trällerte im Wahlkampf 2009 live (und ungeniert) "Oh du mein Klagenfurt" – und die Klagenfurter wählten ihn (trotzdem) zum Bürgermeister.
Frei erfundene Spekulationen
Mit FPÖ-Landesgeschäftsführerin Isabella Theuermann begab sich nun eine Politikerin sogar ins Tonstudio und vor die Filmkamera, um das Schlagerlied "Wir dreh'n uns im Kreis" (Nein, der Titel ist nicht politisches Programm!) und das Video dazu zu produzieren. Der Titel soll für viele (Corona-)Lebenssituationen stehen. Und lässt Spielraum für (frei erfundene) Spekulationen offen. Was geschieht, wenn ihr Beispiel Schule macht? Welchen Schlager würden etwa die Landeshauptmann-Stellvertreterinnen Beate Prettner und Gaby Schaunig singen? Vielleicht "Atemlos – durch die Pandemie" (Gesundheitsreferentin Prettner) oder "Du hast mich tausend Mal belogen" (Finanzreferentin Schaunig an den Finanzminister gerichtet)?
Kein Song Contest
Darf eine Politikerin singen? Warum nicht?! Theuermann bewirbt sich nicht für den Song Contest, sondern um das Amt der Bürgermeisterin in Wolfsberg. Ihre Gesangskünste sind und bleiben ein politischer PR-Gag, der Stimmen bringen kann – aber auch kosten.
Lesen Sie dazu auch den Beitrag „Politikerin geht unter die Schlagersänger“!
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