Nationalratswahl 2024
Der lange Weg eines Gesetzebeschlusses

Der Nationalrat spielt eine wichtige Rolle im Gesetzgebungsprozess. | Foto: Parlamentsdirektion/Michael Buchner
4Bilder
  • Der Nationalrat spielt eine wichtige Rolle im Gesetzgebungsprozess.
  • Foto: Parlamentsdirektion/Michael Buchner
  • hochgeladen von Christina Zwander

Im Zuge der anstehenden Nationalratswahl erklärt "MeinBezirk.at" die Entstehung eines Gesetzes.

ÖSTERREICH/KÄRNTEN. Am 29. September wird der Nationalrat neu gewählt. Neben seiner Kontrollfunktion spielt er gemeinsam mit dem Bundesrat eine essenzielle Rolle im Gesetzgebungsprozess. "MeinBezirk.at" illustriert anhand der im Juli beschlossenen Änderung des Tierschutzgesetzes, dass u.a. ein Qualzuchtverbot sicherstellt, wie Gesetze in Österreich gemacht werden.

Schritt 1: Erarbeitung eines Gesetzesvorschlags

Zunächst muss ein Gesetzesvorschlag erarbeitet werden. Dieser Gesetzesvorschlag kommt zumeist von der Bundesregierung, es können aber auch Ausschüsse und Abgeordnete des Nationalrats, der Bundesrat oder Bürger Gesetzesvorschläge einbringen. Im Falle des Tierschutzgesetzes wurde der Gesetzesvorschlag von den Nationalratsabgeordneten Georg Strasser (ÖVP) und Faika El-Nagashi (Grüne) und weiteren Kollegen eingereicht. Dabei wurde ein erster Entwurf entwickelt, der anschließend an Institutionen und Fachleute, wie etwa Tierschutzorganisationen zur Begutachtung übermittelt wurde. Die Institutionen, Organisation und auch die Bürger bringen anschließend ihre Meinung zum Entwurf ein, wobei die Abgeordneten und das Ministerium entscheiden, welche Anregungen es übernimmt.

Auch Regelungen zum illegalen Welpenhandel wurde im neuesten Tierschutzgesetz verankert.  | Foto: Arche Noah Graz
  • Auch Regelungen zum illegalen Welpenhandel wurde im neuesten Tierschutzgesetz verankert.
  • Foto: Arche Noah Graz
  • hochgeladen von Christina Zwander

Schritt 2: Gesetzesvorschlag wird dem Nationalrat vorgelegt

Im nächsten Schritt wird der Gesetzesvorschlag dem Nationalrat vorgelegt. Damit beginnt erst das eigentliche parlamentarische Gesetzgebungsverfahren. Hier weist Nationalratspräsident das Gesetz einem Ausschuss zu, in welchen Experten und die Opposition das Gesetz debattieren. Am Beispiel des Tierschutzgesetzes wies Nationalpräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) das Gesetz dem Gesundheitsausschuss, der sich auch mit Tierschutz, Lebensmittelsicherheit und Gentechnik befasst, zu. Meistens werden hier noch einige Details geklärt und abgeändert. In unserem Beispiel betraf dies etwa den Stopp von Tierquälereien während den Transporten oder die Gewährung von Tierschutzprämien. Anschließend wird über den Gesetzesvorschlag abgestimmt, wobei hier eine Stimmenmehrheit durch ÖVP und Grüne erreicht wurde. Das Ergebnis wird dann in einem Ausschussbericht festgehalten und dem Nationalrat übermittelt.

Der Nationalrat spielt eine wichtige Rolle im Gesetzgebungsprozess. | Foto: Parlamentsdirektion/Michael Buchner
  • Der Nationalrat spielt eine wichtige Rolle im Gesetzgebungsprozess.
  • Foto: Parlamentsdirektion/Michael Buchner
  • hochgeladen von Christina Zwander

Schritt 3: Entwurf wird im Nationalrat diskutiert

Der abgeänderte Entwurf wird nun im Nationalrat debattiert. Hier machen alle Abgeordneten klar, was aus ihrer Sicht für oder gegen den Entwurf spricht. So sprach sich etwa Nationalratsabgeordneter Dietmar Heck (SPÖ) gegen den Entwurf aus, weil man damit "eine Zweiklassentiergesellschaft schafft", während, während sich Olga Voglauer (Grüne) dafür ausspricht, da es "einen ethnischen Zugang in der Tierhaltung braucht". Am Ende stimmt der Nationalrat über letzte Änderungen und den endgültigen Entwurf ab. Da es sich bei dem Tierschutzgesetz, um ein einfaches Gesetz handelt, muss für die Abstimmung ein Drittel der Abgeordneten anwesend sein, wobei der Entwurf die Mehrheit der abgegebenen Stimmen erhalten muss. Im Falle des Tierschutzgesetzes ist dies so erfolgt, wobei vor allem ÖVP und Grüne dafür gestimmt haben.

Schritt 4: Abstimmung des Gesetzes

Wenn der Nationalrat das Gesetz angenommen hat, wird das Gesetz an den Bundesrat weitergeleitet. Auch er muss dem Gesetz zustimmen, wofür ein ähnliches Prozedere mit Ausschüssen, Debatten und Abstimmungen eingesetzt wird, wie im Nationalrat.

Eine schemetaische Darstellung des Gesetzgebungsprozesses in Österreich. | Foto: Parlamentsdirektion/Simon Schwaighofer
  • Eine schemetaische Darstellung des Gesetzgebungsprozesses in Österreich.
  • Foto: Parlamentsdirektion/Simon Schwaighofer
  • hochgeladen von Christina Zwander

Schritt 5: Absegnung des Gesetzes durch Bundespräsident und Bundeskanzler

Bei diesem Schritt bestätigt der Bundespräsident, dass das Gesetz gemäß der Verfassung zustande gekommen ist und somit allen Formalitäten entspricht - über den Inhalt des Gesetzes hat der Bundespräsident keine Entscheidungsbefugnis. Anschließend wird das Gesetz an den Bundeskanzler weitergeleitet, der das Gesetz unterschreibt.

Schritt 6: Kundmachung

Das neue Gesetz wird im Bundesgesetzblatt kundgemacht. Es gilt entweder am Tag der Kundmachung oder an dem Tag, der im Gesetz vorgesehen ist. Im Falle des geänderten Tierschutzgesetzes ist ein Teil bereits in Kraft (Tiertransporte) bzw. wird mit 1. Juli 2026 (Privathaltung von Tieren) in Kraft gesetzt.

Der Nationalrat spielt eine wichtige Rolle im Gesetzgebungsprozess. | Foto: Parlamentsdirektion/Michael Buchner
Im österreichischen Parlament werden zahlreiche Gesetze beschlossen. | Foto: Parlamentsdirektion/Mike Ranz
Eine schemetaische Darstellung des Gesetzgebungsprozesses in Österreich. | Foto: Parlamentsdirektion/Simon Schwaighofer
Auch Regelungen zum illegalen Welpenhandel wurde im neuesten Tierschutzgesetz verankert.  | Foto: Arche Noah Graz
Anzeige

Passende Stellenangebote
Regionale Jobsuche – schnell und unkompliziert

Wer in seiner Region nach neuen beruflichen Möglichkeiten sucht oder qualifizierte Mitarbeitende gewinnen möchte, findet auf MeinBezirk.at eine passende Lösung. Das regionale Jobportal bringt Arbeitssuchende und Unternehmen effizient zusammen – direkt vor Ort. Egal ob du dich beruflich verändern möchtest oder als Arbeitgeber neue Mitarbeitende suchst – auf MeinBezirk.at/Jobs wirst du fündig. Durch clevere Filterfunktionen, persönliche Job-Benachrichtigungen und individuelle Profile findest du...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.