„Ich war nie am Grab“

Der geschäftsführende Kärntner BZÖ-Chef NR-Abgeordneter Stefan Petzner
  • Der geschäftsführende Kärntner BZÖ-Chef NR-Abgeordneter Stefan Petzner
  • hochgeladen von Vanessa Pichler

WOCHE: Wie lebt es sich als One-man-Show des BZÖ in Kärnten?
Petzner: Eigentlich sehr gut. Wir haben deutlich weniger Finanzmittel, aber dafür viele Mitstreiter und hohen Zuspruch.

Das BZÖ hält Haiders Politik die Treue, wissend, dass seine Politik die Probleme von heute mitverursacht hat.
Die Probleme haben begonnen, als das FPK-Regime seine Amtszeit begonnen hat. Die Hypo-Pleite wäre unter Haider in dieser Form nicht passiert, er hätte rechtzeitig agiert.

Haiders Politik ist nicht schuld an der schwierigen Situation des Landes?
Auch Haider wäre nicht umhin gekommen Einsparmaßnahmen vorzunehmen. Die FPK kürzt bei den Familien, die eh schon nichts haben. Man sollte bei den Strukturen sparen. Etwa Bezirkshauptmannschaften. Man muss diese abschaffen, den Landtag in Frage stellen.

Bei den Gemeinden kann man nicht sparen?
Ich bewundere das dänische Beispiel: Dänemark hat die Zahl der Gemeinden radikal um zwei Drittel gekürzt und steht heute sehr gut da. Die Frage ist, ob das Modell bei uns durchsetzbar ist.

Das wird nicht reichen um 2011 230 Mio. einzusparen.
Nein, da gibt es viele Maßnahmen. Außerdem: man muss die Verantwortlichen der Finanzkrise zur Kassa bitten. Wo ist das Geld, das verspekuliert wurde? Wer hat es, und warum? Wer ist im Hintergrund so mancher großer Bank, wer hat profitiert?

Konkreter?
Das verspekulierte Geld ist ja nicht weg, es hat nur jemand anderes. Nämlich Banker und Spekulanten an der Wall Street. Wenn man dann noch forscht, woher Goldmans und Lehmans so kommen, wird man auf spannende Ergebnisse stoßen.

Sie meinen jüdische Wurzeln?
Ich verweise nur drauf, dass Herr Goldman und die Brüder Lehman schon eine Geschichte haben. Wichtig ist jedenfalls, dass die Spekulanten durch eine Steuer für die Krise zahlen, die sie verursacht haben.

Vor einem halben Jahr kündigten Sie dann an, dass Landtagsabgeordnete zum BZÖ wechseln. Wo sind die?
Das ist die einzige Hoffnung, die sich nicht erfüllt hat, weil wir den Mut so mancher überschätzt haben, die zwar murren, aber mit Blick aufs Geldbörsel mutlos bleiben. Aber wir haben es geschafft, dass das BZÖ so bei Landtagswahlen ein Faktor sein wird.

Ein wie großer?
Ich halte es für möglich, dass wir nach der Landtagswahl die Nr. 1 in Kärnten sind. Dafür kämpfe ich auch. Aber eines können Sie ruhig auch schreiben: Der Herr Scheuch und der Herr Petzner geben sich wieder die Hand.

Alles eitel Wonne? Sie werden jedoch von der FPK immer wieder attackiert als einer, der seine Schulden nicht bezahlt.
Stimmt ja nicht. Ich will vorleben, dass man bei allen Meinungsverschiedenheiten immer einen kultivierten Umgang miteinander haben muss.

Sagt Petzner?
Auch ich habe dazugelernt. Die Quakente zur Frau Schaunig würde ich nicht mehr machen.

In der Ortstafelfrage überholt das BZÖ die FPK rechts – „liberal“ ist das nicht.
Ich bin dafür andere Zugänge zu suchen. Nämlich weniger Ortstafeln, dafür Zugeständnisse in anderen Bereichen. Ich wäre etwa sofort für eine Volksgruppenkammer. Auch die Kirche ist gefordert: Bischof Schwarz soll vor seiner eigenen Haustüre kehren, sie ist einer der Hauptverursache des Konflikts.

Was machen Sie beruflich, wo ist der weiße Ferrari?
Ich fahre in Kärnten Nissan Primera. Ich könnte mir den weißen Ferrari, der in Monaco steht, auch heraufführen lassen, das will ich aber nicht, es ist ja kein Nutzfahrzeug, sondern ein Freizeitgerät. Wer es nicht glaubt, soll einmal mit mir runterfahren und das Geschoß anschauen. Beruflich läuft es sehr gut, das macht mich unabhängig. Ich berate Unternehmen, Einzelpersonen, mache Lobbying und PR-Arbeit.

Sie haben angeblich Investoren fürs Schlosshotel?
Es haben sich welche bei mir gemeldet, die ich prüfen ließ und die seriös sind. Aber die werden nicht zum Bieterverfahren zugelassen, weil sie nicht in die rot-schwarze Farbenlehre passen.

In der „Kleinen Zeitung“ bezeichneten Sie das EM-Stadion als Fehler Haiders.
Ich habe gesagt, es war ein Fehler, dass die Politik versucht hat, einen Fußballverein aufzubauen. Die Erfahrung lehrt uns: Man kann am grünen Tisch auf politischer Ebene keinen Fußballverein aus dem Boden stampfen.

Wie oft besuchen Sie die Grabstätte Jörg Haiders?
Ich war weder je an der Unfallstelle noch an der Grabstätte.

Warum?
Für mich findet das schönste Gedenken in der Erinnerung statt. Dazu brauche ich keinen Gedenkstein. Ich weigere mich dorthin zu gehen. Kann sein, dass ich es auch nicht kann, aber ich will es auch nicht.

Interview von: Uwe Sommersguter

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