„Im Kampf gegen die Pfründe“
LH Gerhard Dörfler macht gegen „gut bezahlte Manager in Sozial-Organisationen“ mobil: „Wir werden Gehälter offenlegen.“
Bis Ostern wird es ein Regierungsprogramm geben, kündigt LH Gerhard Dörfler an: „Es ist schade, dass nun als möglicher Partner nur die ÖVP übrig bleibt.“ Dörfler rechnet mit seiner Wahl im Landtag bereits im ersten Wahlgang: „Für taktische Spielchen haben die Leute kein Verständnis. Ich erwarte mir, dass es im Landtag keine Politschauspielereien gibt. Das sollte sich auch darin zeigen, dass man mich unterstützt oder gleich wählt – das gilt für alle Parteien.“
Dörfler will, sobald das BZÖ das Sozialreferat besetzt, eine „Trockenlegung von Pfründen im Sozialbereich“ einleiten. Der BZÖ-Politiker: „Unter dem Deckmantel Soziales reißen sich Geschäftsführer von Sozialorganisationen fette Managergehälter inklusive Dienstauto unter den Nagel. Da ist Ordnung zu machen – da bedienen sich manche schon wie die Nationalbankdirektoren.“ Die Öffentlichkeit werde sich noch „wundern, wenn wir einige Gehälter offenlegen werden!“
Angemessen sei, so Dörfler, ein Maximalgehalt von rund 3.000 Euro, „mit Nebengeräuschen verdienen jetzt manche 8.000 Euro pro Monat.“
Weiters kündigt Dörfler an, die bisher gültige Bettenobergrenze für Pflegeheime (50) variabel zu gestalten – „es kann sein, dass ein Betreiber ein Heim mit 100 Betten in der Stadt und eines mit 30 am Land führt. Die Größe hat nichts mit Qualität zu tun.“ Als Sportreferent will Dörfler als eine der ersten Maßnahmen die von vielen ersehnte Leichtathletikanlage in Klagenfurt errichten: Den geeigneten Standort für die neue „Leopold-Wagner-Arena“ will Dörfler aber noch prüfen.
Die Ressortverteilung in der Regierung werde „paketweise“ erfolgen. So sollen etwa alle wirtschaftsnahen Ressorts – inklusive dem bisher von Dörfler verantworteten Tourismus – in eine Hand kommen (vermutlich jene der ÖVP). Möglich sei auch, dass der Finanzreferent – Harald Dobernig – das Gemeinderessort mitübernimmt, „um noch effizienter zu arbeiten“.
Vehement tritt Dörfler für einen Mindestanteil von 25 Prozent slowenischsprachiger Bevölkerung für eine zweisprachige Ortstafel ein. Diese bis 2001 geltende Regelung sollte in Verfassungsrang gehoben werden. „Plus eine Minderheitenerhebung“, fügt er hinzu. Zusätzliche Ortstafeln schließt der BZÖ-Politiker damit aus.
Dörfler will sich in Wien für ein „Kärnten-Paket“ einsetzen – für Energiesparmaßnahmen und den Straßenbau sollten österreichweit 2009/2010 jeweils eine Milliarde an die Länder fließen – für Kärnten sollten es je 100 Millionen Euro sein. Den nötigen Einfluss Kärntens in Wien sieht Dörfler durch einen Koalitionspakt mit der Kärntner ÖVP gesichert. Er selbst sieht sich „überhaupt nicht“ als Machtfaktor im Bundes-BZÖ, „ich bin Landeshauptmann für alle Kärntner, Uwe Scheuch ist der Parteiobmann.“ Dörfler will zudem das Profil der BZÖ-Abgeordneten im Landtag schärfen: „Die Bereichssprecher sollen an Bedeutung gewinnen.“
USO
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