Klagenfurt: „Ich habe einen anderen Stil“

BZí-StR Christian Scheider hält sich mit Laufen und Eishockey fit
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Warum BZÖ-Bürgermeisterkandidat Christian Scheider den „Familiensilberverkauf“ von VP und SP verurteilt und Investoren 2009 „bestmöglich behandeln“ will.

WOCHE: Sie wurden schon vor zwei Jahren als BZÖ-Bürgermeisterkandidat fixiert. Ist das ein Vorteil?
Christian Scheider: Ich glaube, dass es entscheidend ist, dass man jahrelang ein Vertrauen aufgebaut hat. Die „Katze im Sack“ wird in unsicheren Zeiten von den Bürgern nicht gerne gekauft.

Ist die Zeit reif, die ÖVP vom Thron zu stoßen?
Ich denke, es ist eine Stimmung da, dass man sagt: 36 Jahre ÖVP-Führung sind genug und es ist Zeit, dass einmal jemand anders eine Chance bekommt.

Wo sehen Sie in Klagenfurt Verbesserungspotenzial?
Die Politik wurde am Bürger vorbei gemacht, daher ist viel Unzufriedenheit entstanden. Diese „Drüberfahrmanier“ ist – gerade in der Kommunalpolitik – falsch. Ich habe einen anderen Stil. Da wird es auch weniger Bürgerinitiativen geben. Was wir auch brauchen, ist mehr Kreativität, dass man einmal mehr über den Tellerrand hinaus blickt. Ich würde in die Ortsteile gehen und mit den Leuten gemeinsam schauen, wo es welche Defizite gibt.

Ihr Wahlziel?
Sich auf Prozente festzulegen wäre wie ein Lottospiel, aber ich möchte mit dem BZÖ mehr Vertrauen bekommen als beim letzten Mal.

Ist der Mensch in den letzten Jahren zu kurz gekommen?
Das ist das Hauptproblem und das gräbt bei mir sehr tief, dass man Folgendes gemacht hat: Man hat zuerst das Familiensilber verkauft – die Wohnungen und die Stadtwerke. Und dann hat man das Geld für Großprojekte ausgegeben, die die Leute gar nicht bewegt haben, wie die neun Millionen Euro für den Neuen Platz. Und in den Referaten, wo der Mensch im Mittelpunkt steht, hat man die Sparschraube angezogen. Und der Bürger hat die negativen Folgen: weniger Initiativen, Mieterhöhungen und STW-Mitarbeiter, die um ihren Job zittern. Und der Verbund, der sich eingekauft hat, tritt als größter Konkurrent der STW am Strommarkt auf. Dieser Wahnsinnsvertrag, den ÖVP und SPÖ abgesegnet haben, wird versteckt. Den soll der Bürgermeister einmal offenlegen!

Was hat die Politik im Krisenjahr 2009 zu tun?
Wir müssen Ressourcen zur Unterstützung der Menschen freimachen, das heißt weg von sündteuren Prestigeprojekten. Die Sozialpolitik muss verstärkt und jeder Investor bestmöglich behandelt werden.

Welche Großprojekte sollten heuer umgesetzt werden?
Zwei Themen sind wichtig: Die Leichtathletikanlage, denn, was man mit den Leichtathleten in den letzten Jahren aufgeführt hat, ist ein Wahnsinn: Jemandem eine Stätte wegzunehmen und dann immer wieder Seifenblasenprojekte vorzusetzen, die nicht kommen, grenzt an Verhöhnung. Punkt zwei ist die Eishalle: Jetzt sollte man den Kraftakt – mithilfe von Land und Bund – setzen.

Welche Referate möchten Sie nach der Wahl weiter führen?
Wenn ich Bürgermeister werde, habe ich zwei Bereiche, die ich weitermachen muss: Die Feuerwehr, wo die Leute mit mir einfach weiterarbeiten wollen und das Sozialreferat, das ich nicht aus der Hand geben könnte, da hätte ich ein schlechtes Gefühl. Das ist meine Hauptbastion.

Sie haben eine eigene Single herausgebracht: Ist Singen Ihre große Leidenschaft?
Mittlerweile geworden! Ich habe bei Sommerfesten von verschiedenen Bands immer wieder zwei, drei Lieder gesungen und so ist die Idee einer CD entstanden. Musik bringt die Menschen zusammen.

Sie sind viel unterwegs: Wo können Sie die Bürger treffen?
Ich habe eine offene Türe im Rathaus, bin permanent in den Ortsteilen unterwegs. Außerdem bin ich relativ unbürokratisch erreichbar. Der Tag hat 12 Stunden und, na ja, ein bisserl schlafen muss ich auch noch (lacht) ...

Sandra Glanzer
 

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