Scheuchers Sorge um die Stadt

Bürgermeister Harald Scheucher gesteht Fehler ein ? und wundert sich über die Klagenfurter: ?In Villach ist die Mentalität anders als bei uns, wo wahnsinnig viel Energie aufgewendet wird, um Dinge zu verhindern. Klagenfurt kam auf die Überholspur, aber di
  • Bürgermeister Harald Scheucher gesteht Fehler ein ? und wundert sich über die Klagenfurter: ?In Villach ist die Mentalität anders als bei uns, wo wahnsinnig viel Energie aufgewendet wird, um Dinge zu verhindern. Klagenfurt kam auf die Überholspur, aber di
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Exklusivinterview mit dem abgewählten Klagenfurter Stadtoberhaupt Harald Scheucher: „Übergebe wohlgeordnetes Haus.“

 WOCHE: Wie geht es Ihnen?
Scheucher: Natürlich hat es schönere Zeiten gegeben. So leicht ist das nicht wegzustecken. Bei mir stimmt jetzt Gott sei Dank das private Umfeld, damit der dritte Lebensabschnitt ein harmonischer, schöner wird. Das ist das Positive an der Geschichte. Ich war natürlich schon konsterniert.
Sind Sie davon ausgegangen, dass Sie Bürgermeister werden?
Alle Umfragen zielten in diese Richtung. Ich würde einem Meinungsforschungsinstitut nie mehr einen Auftrag geben. Ich habe eine sehr positive Stimmung angenommen. Aber das ist zum Teil auch Mache.
Haben Sie die Gründe für die Niederlage schon analysiert?
Ich habe sicher Fehler gemacht. Wo gehobelt wird, fallen Späne. Auch Feinde muss man sich erwerben. Ich habe Klagenfurt jene Attribute verliehen, die der Stadt jenen Status verleihen, den eine Stadt im Alpen-Adria-Raum haben muss. Aber in Klagenfurt gibt es eine Biedermeier-Mentalität mit viel Beschaulichkeit. Ich wollte Klagenfurt in Richtung City bringen, aber offenbar ist Klagenfurt dafür zu klein. In Villach ist die Mentalität anders als bei uns. In Klagenfurt wird wahnsinnig viel Energie aufgewendet, um die Dinge zu verhindern. Dennoch ist Klagenfurt auf die Überholspur gekommen, aber die Wähler haben das nicht goutiert.
Hat die eigene Partei Ihnen geschadet?
Ich habe immer gehört: „Sie schon, aber was ist mit der Partei los?“. Wenn die Partei 20 Prozent hat, ist es schwer, jene Kluft, die auf 50 Prozent fehlt, zu überwinden. Und das Polster des BZÖ ist ein Riesentuchent.
War die nicht konsequente Verjüngung im Stadtsenat – Walter Zwick – mit schuld?
Es waren Leute am Werke mit einer No-Future-Philosophie. Es könnte sicher sein, dass die Benediktinermarkt-Geschichte die Stichwahl gekostet hat. Die war so unnotwendig wie ein Kropf, da hat mir die eigene Partei sicher nicht geholfen.
War es ein Fehler nicht verjüngt zu haben?
Wir haben das nur schrittweise getan, es hätte einer Radikalkur bedurft. Aber die BZÖ-Lawine rollte über das Land und hat alles erdrückt und begraben.
Was sagen Sie zum Vorwurf, die fünf Jahre – bis zum Wahljahr – nicht bürgernah gewesen zu sein?
Das weise ich zurück. Ich war immer bürgernah. Der Markt war mein Büro. Aber eines ist klar: Etwa Ikea herzukriegen war intensivste Arbeit. Klar: der Guggenberger hatte kein Referat, ich habe da herinnen arbeiten müssen. Da mag ein falscher Eindruck entstanden sein, sodass die Leute polemischer Propaganda auf den Leim gegangen sind. Aber hintennach reitet die Urschl.
Haben Sie Präferenzen, wem Sie das Bgm.-Büro übergeben?
Nein, überhaupt keine. Aber ich denke, dass aufgrund des Vorsprungs der nächste Bürgermeister Scheider heißen wird.
Sie selber gehen auch zur Wahl?
Ja, aber was ich wähle sage ich jetzt nicht.
Gibt es auch einen Stein, der vom Herzen fällt?
Nein, ich habe Sorge, weil viele Dinge zu regeln sind, die ich regeln hätte können. Die ganze STW-Geschichte, das GDK. Lebensnerven für die Stadt, die in einer schwierigen Phase sind. Eines ist klar: Wir übergeben ein wohlgeordnetes Haus an die Nächsten. Aber ich habe den Eindruck, dass manche ihre eigene Unfähigkeit antizipieren wollen.
Haben Sie sich schon Gedanken gemacht über die Zeit nach der Politik?
Nein, habe ich noch nicht. Ich sage es ehrlich: Diese Umstellung wird keine leichte sein.
Bereuen Sie, dass Sie überhaupt angetreten sind?
Ich hätte mich im Nachhinein natürlich dafür entscheiden sollen, nicht anzutreten.
Anders machen würden Sie nichts?
Nein, du musst die Chancen, die du im Augenblick hast, nutzen. Da ist halt vielleicht zu viel gemacht worden, sodass die Bürger das nicht verdaut haben. Aber es ist alles bezahlt, wir sind hochweiß. Das einzige, was ich für die Zukunft mitgebe: Die Seebühne gehört weg, das Konzept wurde nie und nimmer erfüllt. Das Nudelbrett gehört weg.
Ihre Bilanz fällt positiv aus?
Jeder, der mit offenen Augen durch die Stadt geht, sieht das.
Hadern Sie mit Ihrem Schicksal?
Ich bin froh, dass ich das alles so gemacht habe. Irgendwann wird ein Chronist diese Periode als jene festhalten mit einem Entwicklungsschub für die Stadt, der zuvor nie passiert ist. Man kann von einer Gründerzeit für Klagenfurt sprechen. Beim Guggi ist gesagt worden, es ist nichts passiert – vielleicht folgt jetzt wieder so eine Phase.
Werden Sie so wie Ihr Vorgänger Leopold „Guggi“ Guggenberger weiter präsent sein?
Ich werde mich sicher nicht verstecken. Aber überall, wo es blau rausraucht, werde ich sicher nicht dabei sein.
Uwe Sommersguter

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