Bildung ist die Chance

Der Arnoldsteiner Hans Mikl ist neuer Direktor der Landwirtschaftskammer und Nachfolger von Ernest Gröblacher, der 36 Jahre der Kammer vorstand
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  • hochgeladen von Vanessa Pichler

Als neuer Direktor der Landwirtschaftskammer setzt Hans Mikl auf das Service für die Bauern im Land. „Wir wollen unterstützend zur Seite stehen“, sagt er. „Wir sehen den Menschen in seiner Gesamtheit.“ – Neben fachlicher Beratung und rechtlichen Auskünften sieht er auch die „psychologische Betreuung“ der Landwirte als die Aufgabe der Kammer. „Die Geringschätzung der bäuerlichen Arbeit wirkt sich auch auf der psychologischen Ebene aus“, spricht Mikl die Folgen der letzten Jahre an – „2009 haben die Landwirte 20 Prozent ihres Einkommens verloren.“
Mit Förderungen allein sei das Problem nicht zu lösen. Mikl: „Wertschätzung erhalten die Bauern durch den Verkauf ihrer Produkte.“ Diese billiger zu verkaufen, als sie produziert werden, fördere den Frust. Ein Beispiel Mikls: „Die Kosten des Getreides in einer Semmel machen weniger als einen Prozent ihres Preises aus.“
Die Situation der Landwirte ist ernst. „Würden Bauern rein ökonomisch denken, müssten manche bereits aufhören“, ist Mikl überzeugt. „Sie können nur leben, weil sie sparsamer sind als die Durchschnittsbevölkerung.“ Der Arnoldsteiner will aber mehr für die Landwirte: „Wir wollen nicht nur die Höfe erhalten, sondern auch erreichen, dass man mit Land- und Forstwirtschaft gut und zufrieden über die Runden kommt.“

„Freude über hohen Ölpreis“
Eine Chance auf Veränderung sieht Mikl im Steigen des Ölpreises. Kurzfristig sei dieser zwar auch für die Landwirte eine Katastrophe, da ihre Produktionskosten weiter steigen. „Langfristig muss man sich aber darüber freuen“, ist Mikl überzeugt, „da mit dem Ölpreis auch die Kosten von Lebenmitteln steigen, Relationen sind wiederhergestellt.“
Die Landwirte selbst haben nämlich keinen Einfluss auf ihre Preise. „Er kann nur die Kosten senken, um wirtschaftlicher zu arbeiten“, so der Arnoldsteiner. Die Landwirtschaftskammer stellt das Know-how für die effizientere Produktion zur Verfügung.

Mikl, selbst Produzent von Speiseölen und Erdbeeren, kennt die Anforderungen an die Bauern. „Es hat in der Landwirtschaft ja enorme Umwälzungen geben“, erklärt er. „Vom Pferd zur Computer unterstützten Produktion.“ Nur fachliche Ausbildung macht es möglich, dass „Landwirte mit der Entwicklung mitkommen“.
Gesellschaftliches Wissen würde man benötigen „um zu wissen, wo man mit seinem Produkt liegt“. Und auch um neue Wege zu öffnen. „Direktvermarktung oder Urlaub am Bauernhof – damit können Landwirte ihre Situation verbessern.“

Auch bei seinen Kindern legt Mikl großen Wert auf Ausbildung. Auf seinem Hof bei Arnoldstein ist Slowenisch die Umgangssprache für seine zwei Buben und Mädchen – die älteste Tochter lebt in Wien. Den Kindergarten besuchen die zwei Jüngeren in Tarvis, „um Italienisch zu lernen“. „Bildung ist die Chance im Leben, und Sprachen die Basis“, sagt er. Selbst spricht Mikl vier Sprachen – „Deutsch, Englisch, Slowenisch und ein bisschen Italienisch.“
Werte will er der nächsten Generation ebenfalls vermitteln. „Ich bin jeden Sonntag in der Kirche“, so Chorsänger Mikl. Es sei seine Auszeit von der Arbeit. Mikl: „Ich klinke mich beim Gottesdienst in eine andere Welt ein.“ Seine Kinder sind dabei. „Man erlebt eine Relativität“, schildert Mikl sein Erleben. „Man sieht, dass der Mensch in seiner vermeintlichen Beherrschung der Welt nicht das Maß der Dinge ist.“

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