Die Realwirtschaft behauptet sich gut

Insolvenz trifft in den Bezirken nun häufiger kleinere Betriebe. 39 Fälle im ersten Halbjahr 2012 stehen 51 im Vorjahr gegenüber 	Foto: bilderbox
  • Insolvenz trifft in den Bezirken nun häufiger kleinere Betriebe. 39 Fälle im ersten Halbjahr 2012 stehen 51 im Vorjahr gegenüber Foto: bilderbox
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Weniger Firmenpleiten im ersten Halbjahr: 2012 trifft es deutlich kleinere
Unternehmen.

„Die Realwirtschaft hat sich nach der Krise heuer relativ gut behaupten können“, resümiert Barbara Wiesler-Hofer vom Kreditschutzverband (KSV). Das ist daraus zu schließen, dass im ersten Halbjahr 2012 deutlich kleinere Unternehmen in die Insolvenz gezwungen wurden als noch vor einem Jahr. Konkret: In den Bezirken Klagenfurt Stadt & Land gab es heuer 39 Firmeninsolvenzen, 2011 waren es 51.
Der Schuldenstand erhöhte sich allerdings von 37,5 auf 76,1 Mio. Euro. Grund dafür ist Kärntens größte Insolvenz, die das Klagenfurter Unternehmen Alpos HandelsgmbH mit 51 Mio. Euro an Passiva betrifft. „Der Rückgang der Insolvenzen ist erfreulich. Die am stärksten betroffenen Branchen sind Bauwirtschaft und Gastgewerbe“, so Wiesler-Hofer.
Viele Pleiten seien noch immer hausgemacht, Unternehmer reagieren zu spät auf die Situation, besitzen zu wenig Eigenkapital und besonders Kleinere führen die Buchhaltung mangelhaft durch.
Das bestätigt auch WK-Bezirksstellenchef Wolfgang Kuttnig: „Kleinunternehmer denken weniger an die Vielzahl an Aufgaben, die auf sie zukommen, weshalb 30 Prozent der Neugründungen in den ersten drei Jahren in Konkurs gehen.“ Er rät, ein gutes Verhältnis mit der Hausbank zu pflegen. Vor allem im Bereich der Jungunternehmer seien die Banken bei Kreditvergaben vorsichtiger geworden. Das „A und O“ sei ein sorgfältig erstellter Businessplan sowie ein gutes Netzwerk. Frühzeitige Expansionen sind mit Vorsicht zu genießen.

Schuldnerberatungen voll
Was die Privatkonkurse betrifft, so blieben diese im ersten Halbjahr relativ konstant (2012: 137; 2011: 132). „Hier war Kärnten immer schon Vorreiter, da wir eine starke Schuldnerberatung haben. Die Verfahren laufen sehr schnell. Ich glaube, dass man sich zu Jahresende auf demselben Niveau wie 2011 befinden wird. Denn die Schuldnerberatungsstellen sind nach wie vor voll“, berichtet Wiesler-Hofer.
Da sich viele ehemalige Unternehmer zeitversetzt mit der Firmeninsolvenz privat entschulden, entsteht in der Statistik ein hoher Schuldenstand. 2012 weist diese 13,7 Mio. Euro aus, 2011 waren es 15,3 Mio.
Ein Drittel der Privatkonkurse betrifft ehemalige Selbständige – im Durchschnitt belaufen sich ihre Schulden auf 265.000 Euro. Ein Privater steht im Konkursfall laut Kreditschutzverband bei Schulden von rund 55.000 Euro.

Zur Sache:
In den Bezirken Klagenfurt Stadt & Land gab es im ersten Halbjahr 2012 39 Firmeninsolvenzen (2011 waren es 51). Das ist ein Minus von 23,5 Prozent. Die Schulden betragen 76,1 Mio. Euro (2011: 37,5 Mio. Euro).

Die drei größten Insolvenzen im Bezirk: Alpos HandesgmbH (Schulden: ca. 51 Mio. Euro); K.B.M.P. Projektmanagement Trading Consulting GmbH (ca. 3,5 Mio.); Sirius Besitz- und VermietungsgmbH (ca. 2,6 Mio.).

Bei den Privatkonkursen gab es kaum Veränderungen: Waren es 2011 132 eröffnete Verfahren im ersten Halbjahr, so verzeichnete man heuer 137 (plus 4 Prozent). Die Schulden belaufen sich auf 13,7 Mio. Euro (2011: 15,3 Mio. Euro).

Autoren: Pichler/Peham

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