Augmensys

"Für ein Softwareunternehmen ist es nicht so maßgeblich, wo man sitzt"

Gleich mehrere Klagenfurter Unternehmen räumten bei der Exportgala ab. Wir bitten die Gewinner zum Interview. Im Gespräch ist Helmut Guggenbichler von Softwaredienstleister Augmensys.

KLAGENFURT. Die Exportgala war der krönende Abschluss des 20. Exporttages der Wirtschaftskammer Kärnten, Außenwirtschaft, der Kärntner Raiffeisenbanken und der Raiffeisen Landesbank Kärnten. In feierlichem Rahmen wurden hierbei Unternehmen geehrt, die sich durch besondere Exportleistungen auszeichnen. Gleich in mehreren Kategorien kamen die Gewinner aus Klagenfurt.

Klagenfurter Betriebe top Exporteure

So konnte sich Softwarehersteller „Augmensys“ aus Klagenfurt als bestplatzierter Dienstleistungsexporteur behaupten. In der Kategorie Kleinbetriebe ging der erste Platz an den Klagenfurter Spezialisten für Drohnentechnologie „AIR6 Systems“, bei den Großbetrieben konnte das familiengeführte Unternehmen „Hirsch Armbänder“ mit Sitz in der namhaften Hirschstraße 5 in Klagenfurt als Gewinner reüssieren. Der KLAGENFURTER bat die Geschäftsführer zum Interveiw, hier sprechen wir mit Helmut Guggenbichler von Augmensys.

KLAGENFURTER: Was genau "macht" Augmensys und seit wann gibt es den Firmensitz in Klagenfurt?
Helmut Guggenbichler: Augmensys wurde gegründet 2011 als Startup am Lakeside Park übers Build Gründerzentrum gegründet. Augmensys entwickelt, vertreibt und führt die Augmented Reality-Industrieapplikation UBIK® bei Kunden ein. Die Kunden sind im Wesentlichen aus folgenden Industrien: Öl&Gas, Chemie, Pharma, Kraftwerke, EVUs aber auch einige gewerbliche Betriebe. In Kärnten haben wir Fleischmann & Petschnigg in Klagenfurt als Kunden. Die Kunden nutzen UBIK vor allem für Anwendungsfälle wie mobile Inbetriebnahme, -Inspektionen sowie Rundgänge und Instandhaltung.

Welche sind die Hauptexportmärkte?
Das sind die sogenannten DACH-Staaten (Deutschland, Österreich und Schweiz) sowie  Dänemark, Tschechien, Polen, Aserbeidschan, die VEreinigten Arabischen Emirate, China, Brasilien, Argentinien, Chile und weitere vor allem über das weltweite Vertriebsnetz der Partner.

Wie wichtig ist das Exportgeschäft?
Rund 75 Prozent des Umsatzes kommen aus dem Exportgeschäft.

Wie wichtig ist das Exportgeschäft für ein Unternehmen mit Sitz in einem 550.000-Seelen Bundesland?
Der Export ist extrem wichtig für uns. Für ein Softwareunternehmen ist es nicht so maßgeblich wo man sitzt, wichtig ist nur dass man die qualifizierten Mitarbeiter bekommt und das ist momentan in Kärnten und Oberösterreich für uns ausreichend möglich.

Welche Hürden birgt das Exportgeschäft von hier aus?
Keine, und auch die Wirtschaftskammer unterstütz die Außenwirtschaft gut. „Go-international“ der WKO hat uns beispielsweise in Brasilien bei der Gründung Vorort unterstützt.

Wie unterschieden sich aktuell die ausländischen Märkte vom inländischen Markt?
Es gibt starke kulturelle Unterschiede vor allem in Asien und im mittleren Osten aber mit Partnern Vorort ist das gut händelbar. Im nahen Inland (Kärnten) ist es für uns schwerer als im Ausland, weil Kärntner Firmen lieber Software aus Deutschland oder sonst woher kaufen. … der Prophet im eigenen Land zählt weniger …

Welche Vorteile bringt der Firmensitz in Klagenfurt bzw. Kärnten?
Gute Rahmenbedingungen was Förderungen, Beratungen und auch die Verfügbarkeit von Fachkräften betrifft.

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Zur Sache
Augmensys wurde 2011 als Start-Up im Lake Side Park übers Gründerzentrum gegründet, von 4 Mitarbeitern wuchs man inzwischen auf 31 in Österreich an. Augmensys entwickelt und vertreibt die Augmented Reality-Industrieapplikation UBIK. Niederlassungen gibt es in Deutschland und Brasilien, der Vertrieb läuft auch über Partnerfirmen wie Siemens. 75 Prozent des Umsatzes kommen aus dem Exportgeschäft, die Hauptexportmärkte sind DACH, Dänemark, Tschechien, Polen, Aserbaidschan, Vereinigten Arabische Emirate, China, Brasilien, Argentinien, Chile und das weltweite Vertriebsnetz.