Drohnenspezialist AIR6 Systems

"Haben Vorteil, dass der Luftraum nicht so stark frequentiert ist"

Gleich mehrere Klagenfurter Unternehmen räumten bei der Exportgala ab. Wir bitten die Gewinner zum Interview. Den Anfang macht Alexander Fräss-Ehrfeld von AIR6 Systems, spezialisiert auf Hochleistungs-Drohnentechnologie.

KLAGENFURT. Die Exportgala war der krönende Abschluss des 20. Exporttages der Wirtschaftskammer Kärnten, Außenwirtschaft, der Kärntner Raiffeisenbanken und der Raiffeisen Landesbank Kärnten. In feierlichem Rahmen wurden hierbei Unternehmen geehrt, die sich durch besondere Exportleistungen auszeichnen. Gleich in mehreren Kategorien kamen die Gewinner aus Klagenfurt.

Klagenfurter Betriebe top Exporteure

So konnte sich Softwarehersteller „Augmensys“ aus Klagenfurt als bestplatzierter Dienstleistungsexporteur behaupten. In der Kategorie Kleinbetriebe ging der erste Platz an den Klagenfurter Spezialisten für Drohnentechnologie „AIR6 Systems“, bei den Großbetrieben konnte das familiengeführte Unternehmen „Hirsch Armbänder“ mit Sitz in der namhaften Hirschstraße 5 in Klagenfurt als Gewinner reüssieren. Der KLAGENFURTER bat die Geschäftsführer zum Interview, hier spricht Alexander Fräss-Ehrfeld von AIR6 Systems.

KLAGENFURTER: Seit wann gibt es den Firmenstandort in Klagenfurt und verlief das abgelaufene Geschäftsjahr?
Alexander Fräss-Ehrfeld: Den Firmenstandort gibt es seit 2017, Im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr betrug das Umsatzplus zum Vorjahr 75 Prozent Plus.

Wo gibt es Niederlassungen und in wie viele Länder exportiert man? Welche sind die Hauptexportmärkte?
Das Vereinigte Königreich und Deutschland sind die Hauptexportmärkte. Das Unternehmen weist seit Gründung gesundes Wachstum auf und konnte sich auch während Covid positiv weiterentwickeln.

Wie wichtig ist das Exportgeschäft für ein Unternehmen mit Sitz in einem 550.000 Seelen Bundesland?
Das Exportgeschäft ist entscheidend. Zielkunden sind große Industriekonzerne, welche typischerweise weltweit angesiedelt sind. Im Nahbereich kommen auch spezialisierte Dienstleister und Universitäten/Fachhochschulen hinzu.

Welche Chancen oder Hürden birgt das Exportgeschäft von Klagenfurt aus?
Für unser spezielles Geschäft, der Herstellung von Drohnen, hat der Standort den Vorteil, dass der umliegende Luftraum nicht stark frequentiert ist, somit sind Test- und Demoflüge einfacher durchzuführen. Man hat also mehr Ruhe in seiner Arbeitsausführung. In Bezug auf Mitarbeitersuche, stellt die Achse Villach-Klagenfurt einen Mechatroniker-Cluster dar, mit gewissen Vorteilen für die Hardware-Fertigung. Theoretisch sind die Städte Wien, München, Venedig und Zagreb alle in wenigen Stunden Fahrtzeit Entfernung gelegen. Jedoch erschwert ein kleiner nationaler Markt, wie in Österreich darstellt, die anfängliche Skalierung, um Exportaktivitäten überhaupt finanzieren zu können. Auch der Aufbau des Bekanntheitsgrades über die Grenzen hinaus ist auf einem kleinen Markt heraus nicht immer einfach. Der Markenaufbau benötigt extra Anstrengungen im Ausland.

Wie unterschieden sich aktuell die ausländischen Märkte vom inländischen Markt?
Der wesentliche Unterschied ist, dass Auftragsdimensionen einfach um ein Vielfaches interessanter sind.

Welche Herausforderungen gibt es …
Diese sind zum einen in der Luftverkehrsanbindung zu finden. Dann der öffentliche Anbindung nach Deutschland, dem traditionell stärkstem Markt für österreichische Produkte. Und der Zugang zu qualifizierten Mitarbeitern im Bereich SW/AI, insbesondere solchen mit Berufserfahrung.

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Zur Sache:
AIR6 Systems wurde 2017 in Klagenfurt gegründet, inzwischen gibt es Niederlassungen im Vereinigten Königreich und Deutschland. Die Exportquote betrug in den letzten drei Jahren durchschnittlich 93 Prozent, exportiert wird in 20-25 Länder, Hauptmärkte sind die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz), das Vereinigte Königreich und der mittlere Osten.