Hotellerie: Sterne-Vergabe wird neu geregelt

Ab 2010 gilt in Österreich und Deutschland ein einheitliches Hotelklassifizierungs-System für die Vergabe von Hotelsternen. Durch die neuen Richtlinien, so glaubt die Hotellerievertretung, werde sich die Qualität der Betriebe weiter verbessern.

Alte Richtlinien nach 25 Jahren überholt
Die Hotelsterne werden neu aufpoliert. Nach 25 Jahren sind die alten nämlich verblasst, denn die Anforderungen der Gäste haben sich im Lauf der Jahre drastisch verändert.
Ab 1. Jänner 2010 soll ein neues Klassifizierungssystem die Akzeptanz der einzelnen Häuser sichern und einheitliche Standards für mehr Chancen im öffentlichen Wettbewerb sorgen.
Hotels, die Sterne haben wollen, werden künftig in 270 verschiedenen Kriterien bewertet. Für die einzelnen Kriterien werden Punkte vergeben und mehr Punkte bedeuten auch mehr Sterne.
Ausstattung wird künftig den Ausschlag geben
Künftig ist zum Beispiel nicht mehr die Größe der Zimmer ausschlaggebend, sondern die Ausstattung.
Wer drei Sterne haben will, muss etwa in Zukunft einen Lift für die Gäste im Haus haben. Wer das Zimmerservice nicht rund um die Uhr anbietet, ist nicht würdig, fünf Sterne zu haben. Auch muss das Bett in einem Fünfsterne-Hotel mindestens zwei mal zwei Meter groß sein.
Neue Zwischenkategorien werden eingefügt
Extrapunkte gibt es künftig auch für Wellness-Anlagen - solche zusätzlichen Angebote für die Gäste wurden im alten Sterne-Katalog nicht berücksichtigt.
Außerdem gab es bisher keine Zwischenkategorien. Ab Jänner gibt es etwa ein 'Viersterne-plus-Hotel'. Dafür wird die Kategorie 'Superior' eingeführt werden.
Für Internet-Bucher eine wichtige Information
All diese Neuerungen sollten die Qualität der heimischen Hotels weiter verbessern, glaubt Willi Koska, der Sprecher der Kärntner Hotels in der Wirtschaftskammer: "Ich vermute, dass es doch ein leichtes Anheben der Sterne geben wird, weil sehr viele Betriebe, die bis jetzt keine Sterne dafür bekommen haben, in Wellness und in Zusatzeinrichtungen investiert haben."
Hotelsterne seien laut Koska - vor allem auf Grund der Internet-Buchungen und Internet-Anfragen - wichtiger denn je. "Jeder Internet-User sieht jetzt sofort, wieviele Sterne ein Betrieb hat und diese Sterne sind auf jeden Fall ein Signal für den, der ein Quartier bucht, denn jeder weiß ja ungefähr, was ein Zwei-, Drei- oder Viersternbetrieb bietet."
In Kärnten knapp 1.000 Betriebe mit Sternen
Es werde allerdings sicherlich schwieriger werden, künftig einen Stern zu erhalten, sagte Koska.
Von den 2.500 Beherbergungsbetrieben in Kärnten wurden übrigens nur an knapp 1.000 Betriebe Sterne vergeben. Das liegt daran, dass es viele kleine Frühstückspensionen gibt, die sich den Kriterien nicht unterziehen wollen oder können.