„Keine Dauer-Zuschüsse für Events!“

Christian Kresse | Foto: KK

Seit einer Woche ist der neue Chef der Kärnten Werbung im Amt. Das vordringlichste Ziel von Christian Kresse: „Wir müssen die Marke Kärnten festlegen – wofür soll das Bundesland touristisch stehen?“ Bei der Evaluierung will Kresse weg von subjektiven Urteilen, denn die Touristiker im Land „bewerten ihre Strukturen besser – oder auch schlechter – als sie tatsächlich sind.“
Bis Ende das Jahres gibt sich der Kärntner Heimkehrer Zeit für die Markenbildung. Eines ist für Kresse aber jetzt schon klar. „Touristischen Erfolg kann man nicht auf ein ganzes Bundesland ansetzen“, erklärt er. „Es gibt kein erfolgreiches Bundesland, sondern nur erfolgreiche Regionen.“ Deshalb hofft er auf mehr Autonomie der Regionen. „Ich hoffe, dass man eine zeitgemäße Rechtsgrundlage für die Tourismusregionen schafft“, so Kresse. „Diese Autonomie ist in Salzburg und Tirol seit 40 Jahren selbstverständlich.“ Von den Vertretern der Regionen „erwarte ich mir mehr Engagement“. Gerade die einsaisonalen Betriebe möchte er aktivieren.

Marktanalyse nach zehn Jahren

Die Kärnten Werbung will das neue Leitbild aber nicht „überstülpen“, dieses soll aus den „Highlights“ der Regionen entstehen. Dem Ganzen zugrunde liegen soll eine Marktanalyse. „Seit zehn Jahren wurde so etwas nicht mehr gemacht“, so Kresse. Als Folge wisse man in Kärnten gar nicht, warum der Gast kommt – oder warum er fernbleibt. Kresse: „Wir kennen auch nicht die alternativen Urlaubsziele unserer potenziellen Gäste; wohin sie fahren, wenn sie sich gegen unser Bundesland entscheiden.“ Zu ergründen gelte vor allem, was Kärnten von anderen Tourismusregionen unterscheidet.
Auf den Zahn fühlen will Kresse auch der hiesigen Event- „Kultur“. Als Marketing-Instrument steht er zu großen Veranstaltungen – Beispiel Harley-Treffen: „Es generiert Nächtigungen und zeigt den Gästen, dass wir eine schöne Landschaft und tolle Straßen für Motorrad-Touren haben.“ Auch die „alternative holländische Städtetour am Weißensee bringt 30.000 Nächtigungen“.
Andere Events stellt er in Frage. Kresse fragt: „Wo ist das Beach-Volleyball in Kärnten die übrigen elf Monate im Jahr?“ Zwar sei das Event – der Vertrag mit Organisator Hannes Jagerhofer läuft noch bis 2012 – eine „Leuchtturm-Veranstaltung“, er vermisst aber die „Basis-Leistung im Land“. Ganz anders beim „Ironman“ – „Bewegung zwischen Berg und See; das ist zu 100 Prozent Kompetenz von Kärnten“, so Kresse.
Veranstaltungen müssen sich rechnen und nicht nur „durch selbst errechnete Werbewerte rechtfertigen lassen“. Dass überwiegend Einheimische auf Events zu finden sind, ist für den Tourismusprofi ebenfalls keine Perspektive. Diese sollen „automatisch Gäste mit sich bringen und sich auf Dauer selbst tragen“. – Kresse ist gegen „Dauerbezuschussung“ von Events. Und: „Ich lasse mir da nicht hineinpfuschen.“ Nach LH Gerhard Dörfler stellt also nun auch Kresse Hannes Jagerhofers Beachvolleyball-Event in Frage.
Kresse will keinesfalls „Veranstaltungen in die Regionen“ tragen. „Diese müssen von der Basis kommen.“ Eine klare Devise gibt Kresse aber aus: Er will nicht jedem Trend „nachhirschen – Man muss sich im Tourismus auch trauen, nein zu sagen.“
G. Leitner

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