„Krise beflügelt“
Morgen, Donnerstag, ist Trendforscher Matthias Horx Gast der Sparte Handel der Wirtschaftskammer in der Messehalle 5 (19 Uhr). Drei Fragen an ihn vorab.
Was erwarten Sie für die Zeit nach der Krise?
Matthias Horx: Jede Krise wirkt wie ein reinigendes Gewitter – alte Branchen, die innovationsträge geworden sind, werden neu erfunden, alte Konzepte sterben aus. Das ist wie bei persönlichen Krisen – wenn man sie annimmt, verjüngen und stärken sie.
Denken Sie, dass die Krise das Denken und Handeln der Menschen verändert?
Die Krise wird diejenigen beflügeln, die mit ihrer Fantasie und Schaffenskraft neue Märkte formen und kreieren. Die flexibel, innovativ, vielleicht auch ein bisschen visionär sind.
Welche Gewinner bzw. Verlierer wird es geben?
Diesmal hat es besonders die „schweren“ alten Disziplinen erwischt: Maschinenbau, Autos, Banken, aber auch Chemie und Handel, in Zukunft auch die Pharma-Industrie. Alle diese Sektoren werden weiterexistieren, aber deutlich schrumpfen.
Die ökonomische Musik jedoch spielt im nächsten Aufschwung auf anderen Feldern: Energie- und Mobilitätsnetze, der ganze Sektor von medizinischen Services – bis hin zu Vorbeugung und Sport, Humanressourcen im Sinne von Bildung, Weiterbildung und „Empowerment“; auch die „Cultural Industries“ werden wichtiger. Die post-industriellen Sektoren werden zu Wachstumsträgern.
Gerd Leitner
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