Kärntner Notare
"Manche wollen wissen, was der Nachbar macht"
- Notariatskammerpräsident Werner Stein und Präsidenten-Stellvertreterin Katharina Haiden-Fill freuen sich viele Interessierte bei den Vorsorge- und Immobilienwoche der Kärntner Notariate.
- Foto: Studiohorst
- hochgeladen von Mag. Stephan Fugger
Für viele wird der oftmals rechtlich nicht gesicherte Bereich von Patchworkfamilien oder Lebensgemeinschaften zum Fallstrick. Die Kärntner Notare machen im Rahmen der Vorsorge- und Immobilienwoche darauf aufmerksam, wie man ein Erbe oder seine Immobilie gerecht übergibt sowie für den Todesfall oder bei einer schweren Erkrankung vorsorgt, damit die Hinterbliebenen (Rechts)Sicherheit haben.
KLAGENFURT, KÄRNTEN. Die KI (Anm.: Künstliche Intelligenz) macht nicht vor Kärntens Notaren halt. "Immer wieder kommen Menschen mit KI-Verträgen – etwas fehlt bei diesen Verträgen aber immer. Zumeist passen diese nicht auf den individuell benötigten Vertrag", sagt der Präsident der Kärntner Notare, Werner Stein bei einem Pressegespräch. Gemeinsam mit Katharina Haiden-Fill wurde nicht nur die bevorstehenden Immobilienwochen sowie die kostenlose Rechtsberatung beworben, sondern auch über aktuelle Entwicklungen aus dem Notarwesen berichtet.
Patchwork und Co.
Sosehr die Digitalisierung Einzug hält, bleibt eines unverändert: Das Credo der Notare lautet "Recht ohne Streit". "Wir erstellen Verträge, dass beide Parteien sich nach einer Trennung noch in die Augen sehen können", so Stein. Denn: Wer will schon jahrelang die Gerichte beschäftigen? Während bei verheirateten Personen zumeist rechtliche Sicherheit besteht, müssen Personen in Lebensgemeinschaften sich durch Vorsorge absichern. "In einer Lebensgemeinschaft ist gar nichts gesetzlich geregelt, ich rate daher immer zu einem Lebensgemeinschaftsvertrag", sagt Haiden-Fill. Im Fall einer Trennung oder eines Todesfalls kommt es oftmals zum bösen Erwachen. Dennoch halten sich viele Mythen hartnäckig. Im Volksmund wird davon ausgegangen, dass man allein durch die Tatsache, dass man über Jahrzehnte zusammenlebt, automatisch Rechte zugestanden bekommt – das ist aber nicht so. Die in Österreich gesetzliche Erbfolge kommt nach einem Todesfall zum Greifen. Aber auch bei einer Trennung in einer Lebensgemeinschaft stellt sich die Frage: Wie wird die gemeinsame Immobilie aufgeteilt?
Gefragter Grundbuchauszug
Bei Immobilienkäufen oder Übergaben wird oft auf die Expertise der Kärntner Notare zurückgegriffen. "Gerade der kostenlose Grundbuchauszug wird immer mehr gefragter. Manche wollen wissen, was der Nachbar so macht", sagt Stein. Im Rahmen der Vorsorge- und Immobilienwochen, die noch bis 8. Oktober 2025 stattfinden, können viele Fragen rund um Immobilie und Vorsorge bei einem der 42 Notare in Kärnten gestellt werden. Diese beobachten u. a. dass Immobilienobjekte vermehrt in der Familie übergeben werden. Wer bei der Übergabe von Liegenschaftsrechten nach dem Credo "Recht ohne Streit" agieren will, ist mit einem Notar bestens beraten.
Zur Sache
Vorsorge- und Immobilienwoche der Kärntner Notariate: bis zum 8. Oktober in allen Kärntner Notariaten, telefonische Voranmeldung erbeten. Das erste Beratungsgespräch und der Grundbuchauszug sind kostenlos.
Kärntner Notariate on Tour: kostenlose Rechtsberatung und gratis Grundbuchauszug.
Samstag, 27. September, 10 bis 12 Uhr, Klagenfurt, Alter Platz
Samstag, 4. Oktober, 10 bis 12 Uhr, Villach, Hauptplatz
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