Diskussion in Ferlach
Schotterparkplatz soll kostenpflichtig werden
- Das System ist noch nicht in Betrieb.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Evelyn Wanz
Der große Schotterparkplatz neben der Ballspielhalle in Ferlach soll ab 1. Jänner 2026 kostenpflichtig werden. Das sorgt derzeit für Diskussionen bei Schülern, Lehrenden und Sportvereinen. Wie Bürgermeister Ingo Appé und Martin Florian, Geschäftsführer der Ferlacher Kommunal GmbH, erklären, hängen die Pläne eng mit einer massiven Erhöhung der Pachtkosten zusammen.
FERLACH. Zur Erklärung: Der Parkplatz befindet sich in Privatbesitz und wird seit Jahren von der Kommunal GmbH gepachtet. Diese Pacht sei heuer "massiv gestiegen", so Kommunal-Geschäftsführer Martin Florian. Der Verpächter habe zudem klargestellt, dass das Grundstück nicht verkauft werde. "Der Verpächter verlangt im Jahr um die 28.000 Euro – und er weiß genau, dass die Kommunal keinen Ausweichparkplatz hat", so Bürgermeister Appé (SPÖ). Um die Kosten für die Stadtgemeinde zumindest teilweise zu decken, soll künftig eine Parkplatzbewirtschaftung eingeführt werden. Eine kostendeckende Lösung sei damit aber kaum erreichbar.
Betrieb noch nicht fixiert
Laut Bürgermeister Appé ist der Start der Gebührenpflicht für 1. Jänner 2026 vorgesehen. Offizielle Beschlüsse durch den Gemeinderat gebe es jedoch noch nicht. "Es ist noch alles in Ausarbeitung. Deswegen verstehen wir auch die Aufregung nicht", sagt Appé. Mit der Direktion habe er bereits Gespräche geführt. Dass Parkautomaten und Hinweistafeln bereits aufgestellt wurden, wird mit dem herannahenden Winter begründet: Gefrorener Boden und Schnee erschweren spätere Montagearbeiten. Das System sei aber noch nicht in Betrieb.
Niedrige Tarife geplant
Wie hoch die Parkgebühren sein werden, steht noch nicht fest. Die Kommunal GmbH favorisiert jedoch ein einheitliches, niedriges Tarifmodell für alle Nutzergruppen. "Wir wollen niedrige Tarife, aber wenn wir Ausnahmen machen – etwa für Schüler oder bei Sportveranstaltungen – müssten die anderen mehr zahlen", erklärt Florian. Da die Gemeinde als Eigentümerin der Kommunal GmbH mitbestimmt, werde darüber politisch noch verhandelt. Dass bereits Schilder mit Tarifhinweisen rund um den Parkplatz stehen, sorge unnötig für Verwirrung: "Was dort auf den Tafeln steht, ist überhaupt nicht beschlossen".
"Kein Gewinn"
Florian betont, dass die Gebühren nicht dazu dienen, Gewinne zu erzielen: "Wir wollen mit dem Parkplatz kein Geld verdienen. Wir versuchen lediglich, die stark gestiegenen Kosten zu reduzieren". Eine sozialverträgliche Lösung sei aber geplant: "Wir werden sicher einen sozialen Tarif finden, der auch für Schüler leistbar ist", sagt Appé.
Ausweichparkplätze vorhanden?
Bürgermeister Appé zeigt wenig Verständnis für die teils heftigen Reaktionen: "Wir bekommen böse Briefe, weil viele glauben, dass es ein Gemeindeparkplatz ist. Ist er aber nicht". Außerdem gebe es im Gemeindegebiet ausreichend kostenlose Parkflächen. "Wenn jemand keine 300 Meter mehr zur Schule gehen kann und das als Begründung für einen Gratis-Parkplatz nennt, geht die Kritik ins Leere", sagt Appé. Lehrpersonen hätten zudem bereits kostenlose Parkmöglichkeiten rund um die Schule.
Fehlt ein Verkehrskonzept?
Am kommenden Montag findet ein Abstimmungsgespräch seitens des Ferlacher Stadtrates mit dem Geschäftsführer der Kommunal GmbH statt. Dabei sollen die konkreten Pläne präsentiert und offene Fragen geklärt werden. Für Kommunal-Geschäftsführer Florian ist klar, dass auch die Parkplatzsituation in den umliegenden Straßen berücksichtigt werden muss: "Wir wollen keine Verlagerung in die Seitenstraßen, wo das Parken oft ohnehin verboten ist". Als kostenlose Alternative nennt Florian den großen Parkplatz im Gaston-Glock-Park.
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