Solarduschen und thermische Solaranlagen bergen Gesundheitsrisiko
Um das Ansteckungsrisiko mit Legionellen zu reduzieren informierte die Stadt Klagenfurt über richtige Wasserhygiene
KLAGENFURT. 2017 waren es insgesamt 12 Fälle der meldepflichtigen Legionärskrankheit, heuer gab es innerhalb von drei Wochen fünf Erkrankungen. Anlässlich der häufiger werdenden Fälle der Legionärskrankheit, informierten Dr. Birgitt Trattler, Leiterin der Abteilung Gesundheit, und Gesundheitsreferent Franz Petritz über das Risiko von Legionellen in Wasserleitungen.
Legionellen im Wasser
Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien die im Wasser leben und sich vor allem zwischen 30 und 50 Grad besonders wohlfühlen. In geringen Mengen kommen sie fast überall vor, durch die niedrige Anzahl sind sie aber ungefährlich.
zu Problemen kommt es erst, wenn sie sich zu stark vermehren. Das geschieht meist in künstlichen Wassersystemen, vor allem wenn das Wasser in ihnen länger steht. Daher sollte man auch immer ein paar Liter Wasser aus der Leitung rinnen lassen, wenn man länger nicht zu Hause war.
Ein besonderes Risiko bergen allerdings Solarduschen und thermische Solaranlagen, speziell wenn sie selten genutzt oder gereinigt werden.
Hygienehinweise
Damit sich die Bakterien nicht ungehindert in Wasserleitungen vermehren können, empfiehlt es sich die Wassertemperatur von Trinkwasseranlagen und Warmwasseraufbereitungsanlagen auch im Sommer nicht zu senken, denn Legionellen sterben bei Temperaturen über 60 Grad ab.
Solarduschen sollten regelmäßig entleert und durchgespült werden, vor allem wenn sie nicht regelmäßig genutzt werden. Wenn die Zuleitung zur Dusche aus einem Gartenschlauch besteht ist es außerdem ratsam diesen jährlich zu tauschen, um Legionellen nicht noch einen zusätzlichen Nährboden zu bieten.
Für Hauseigentümer gilt außerdem die regelmäßige Wartung und Reinigung von Wasserleitungen. Bei Bedarf sollte man auch den Wasserfilter auswechseln. Edith Rassi vom Institut für Lebensmitteluntersuchung des Landes Kärnten empfiehlt außerdem, dass Wasser testen zu lassen.
Legionärskrankheit
Mit der Legionärskrankheit steckt man sich an indem man erregerhaltiges Wasser einatmet, wenn man es beispielsweise verschluckt oder als Wasserdampf beim Duschen. Keine Infektionsgefahr besteht laut Experten, wenn man keimhaltiges Wasser lediglich trinkt.
Nach einer Infektion verursachen Legionellen schwere Lungenentzündungen die bis zu vier Wochen dauern können. Weitere Symptome der Lungenentzündung sind in diesem Fall Brust- und Kopfschmerzen, Husten, Schüttelfrost und hohes Fieber.
Auch das so genannte Pontiac-Fieber mit seinen grippeähnlichen Symptomen kann ausbrechen. Dieser Krankheitsverlauf ist allerdings nicht ganz so schlimm.
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