Klosterneuburg
Freudentag: Benediktion von Propst Anton Höslinger

Foto: kathbild.at/Franz Josef Rupprecht
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„Die Freude an Gott ist unsere Kraft“, ist der Wahlspruch den sich Prälat Anton Höslinger für sein Wirken als Propst des Stiftes Klosterneuburg ausgewählt hat. Sowohl Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager als auch Landeshauptfrau Johanne Mikl-Leitner würdigten in ihren Ansprache Prälat Höslinger als eine prägende Persönlichkeit und für die Menschen als religiöse Quelle der Orientierung.

KLOSTERNEUBURG. „Das Erste, warum ihr in Gemeinschaft zusammenlebt, ist, einmütig im Haus zu wohnen, und ein Herz und eine Seele zu sein auf Gott hin.“ Diesen Satz aus der Augustinus-Regel hob der Erzbischof von Wien, Kardinal Christoph Schönborn, am Beginn seiner Predigt in der Stiftsbasilika Klosterneuburg hervor. Er bedankte sich bei Bischof Josef Clemens, der die letzten drei Jahre dem Stift Klosterneuburg als Päpstlicher Delegat vorstand und bei Prälat Maximilian Fürnsinn, der als Administrator den Konvent des Stiftes in einen Prozess der Vergemeinschaftung und Erneuerung führte und begleitete.

Er betonte, dass es eine schwierige Zeit ist, die Kirche steckt in einer Krise, Gläubige treten aus der Kirche aus, Priester legen ihr Amt nieder, der Neuzugang von Novizen ist rückläufig, auch die Orden haben Nachwuchsprobleme. Dazu kommt der Missbrauchsskandal und die Sorge um die eigene Reputation anstatt den Opfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. „Heute steht die Politik und die Kirche in der Vertrauensskala an unterster Stelle“, so Kardinal Schönborn in seiner Predigt.

„Es gilt nicht, die Augen vor den nüchternen Tatsachen zu verschließen, aber es hilft auch nicht, in Resignation zu versinken. Heute sind so viele Menschen auf der Suche, seien wir unter ihnen.“

Das Stift hatte und hat eine führende und prägende Rolle in der biblischen und liturgischen Erneuerung der Kirche, das Zweite Vatikanische Konzil hat dies zum Ausdruck gebracht, führte der Kardinal aus. Er hob die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung des Stiftes hervor, ermahnte den Konvent zur Bescheidenheit und an den Sorgen der Menschen Teil zu haben. Die Unterstützung etlicher sozialer Projekte, allen voran die „Straßenkinder“ des Pater Georg Sporschill, lobte er.

„Großen Dank ist Altabt Bernhard Backovsky geschuldet, vieles ist gut gelungen, die Wunden möge der Herr heilen“, so der Kardinal, „er ist der Arzt für unsere und der Wunden anderer“.

„In dieser schwierigen Situation sollst Du, lieber Anton, die Leitung des Stiftes übernehmen. Es kann aber nicht sein, dass die Gemeinschaft Dir nur zusieht, sie gehört mit in die Verpflichtung genommen, dich am Weg der Erneuerung zu unterstützen“,

mahnte der Kardinal am Ende seiner Predigt ein. Danach erfolgte der Segen der Benediktion mit Überreichung von Ring, Infel (Mitra) und Stab.

Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager
Mit den Worten „Wessen Gebiet, dessen Religion“ eröffnete Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager seine Rede und meinte, dass es heute an Fürsten fehle, die dies bestimmen, dafür liegt es aber in den Händen des Volkes. Er hob das Stift als einen Ort der Spiritualität und seine zentrale Bedeutung für die Menschen der Stadt Klosterneuburg, aber auch für Niederösterreich hervor.

„Das religiöse Fundament wurde in den letzten Jahren von Prälat Bernhard Backovsky aufgebaut. Die Türen des Stiftes standen für die Menschen immer offen und er war für sie immer da“,

so der Bürgermeister,

“und es sind, laut Bernhard, immer zwei Dinge die es zu tun gilt: Denken und Danken – danke lieber Bernhard für Dein Wirken“.

Mit Anton Höslinger wurde ein Klosterneuburger Propst gewählt, der viele Menschen aus der Gemeinde, und darüber hinaus, bereits seit Jahren begleitet. „Das Stift ist stark mit den Menschen verbunden, ich wünsche Dir, lieber Anton, eine Zeit als Propst zu der die Menschen zur Kirche stehen. Du bist eine prägende Persönlichkeit für diese Stadt, möge das Stift unter Deiner Führung eine religiöse Quelle der Orientierung sein“, so Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager.

Landeshauptfrau Johanne Mikl-Leitner
In ihrer Rede sprach die Landeshauptfrau von einem „besonderen Anlass an einem besonderen Ort unseres Landes“: „Unser Landesheiligtum, das Stift Klosterneuburg, erhält heute einen neuen Propst.“

In einer Zeit mit vielen Herausforderungen brauche es „Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu tragen und diese Herausforderungen anzunehmen um eine Trendwende einzuleiten, die Halt und Orientierung geben und die gute Hirten sind“, betonte Mikl-Leitner.

„Ich bin überzeugt, du kannst ein guter Hirte sein“,

meinte sie zum neuen Propst: „Für das Stift und den Konvent, für die Region und das Land, und für alle Menschen, die Halt und Orientierung suchen.“

Das Stift Klosterneuburg sei seit Jahrhunderten ein wichtiges Zentrum dieses Landes, so die Landeshauptfrau: „In geistiger und spiritueller Hinsicht, wirtschaftlich und touristisch, und vor allem auch als Landesheiligtum.“ Diese Bedeutung bringe auch viel Verantwortung mit sich, das Stift Klosterneuburg und das Land Niederösterreich seien hier enge Partner und verwies auf laufende und geplante Sanierungsprojekte.

Prälat Anton Höslinger Can.Reg., Propst des Stiftes Klosterneuburg

“Gaudium Domini fortitudo nostra. Die Freude an Gott ist unsere Kraft“

(Neh 8,10). Das ist der Wahlspruch von Prälat Anton Höslinger, der ihm als Leitfaden seines Wirkens dienen soll.

Besonders in seiner Predigt hob er das Zusammenwirken im gegenseitigen Vertrauen mit der Erzdiözese Wien und dem Stift hervor um die vielschichtigen Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Es gilt das Lesen und Hören Wort Gottes in unserer modernen Welt nicht nur zu ermöglichen, sondern auch zu fördern.

Nach Worten des Dankes an Geistlichkeit, Politik, Familie, Freunde sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Stiftes richtete er sich besonders an seine Mitbrüder:

„Wenn wir erfüllt sind vom Wort Gottes, dann können wir die Weisung Gottes den Menschen erklären – durch unser Wort und noch viel mehr durch unser Leben. Gehen wir die Arbeit gemeinsam und in Freude an, denn die Freude an Gott ist unsere Kraft.“

Anton Wolfgang Höslinger wurde am 5. Jänner 1970 in Klosterneuburg geboren. Er trat 1989 in das Stift ein und wurde 1998 zum Priester geweiht. Von 1998 bis 2003 war er als Kaplan in der Stiftspfarre Klosterneuburg und von 2003 bis 2005 als Pfarrer in der Stiftspfarre Donaufeld tätig. Von 2005 bis 2016 war er als Novizenmeister und Klerikerdirektor des Stiftes, von 2010 bis 2016 als Sekretär des Abt-Primas tätig. Mit Mai 2016 wurde Anton Höslinger zum Assistenten des Stiftskämmerers und mit Dezember 2021 als interimistischer Kämmerer berufen. Seit 2002 ist er auch als Generalsekretär der Österreichischen Augustiner-Chorherren-Kongregation, seit 2005 Kapitelsekretär und seit November 2021 als Pfarrprovisor in der Pfarre Maria Hietzing tätig. Mit 14. August 2023 wurde er zum 67. Propst des Stiftes Klosterneuburg gewählt, er erhielt durch Kardinal Christoph Schönborn am 24. September 2023 seine Abtbenediktion.

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