Geigenunterricht zwischen Bäumen
KLOSTERNEUBURG. Was wäre Musik ohne Holz? Gitarre, Klavier, Flöte, Klarinette... und natürlich auch die Geige - all diese Instrumente bestehen zum größten Teil aus Holz. Geigenlehrerin Lisa Faderny bringt die Geigen und ihre Lehrlinge wieder näher an den Ursprung - das Holz, die Bäume, der Wald spielen in ihrem Unterricht eine zentrale Rolle.
Als kleines Kind spielte Faderny eines Tages mit dem Radio und entdecke den Sender Ö1: "Ich hörte den Klang der Streicher und war so berührt davon", erzählt die Geigenlehrerin. Daraufhin fasste sie den Entschluss Geige zu lernen, obwohl ihre Eltern eigentlich wollten, dass sie Klavier lernt. Später studierte Faderny das Instrument dann auf der Musikuniversität. Da sie jedoch im Musikunterricht im Kindheitsalter nicht die besten Erfahrungen machte, entschied sie sich dazu Kindern auf ihre Weise Geige beizubringen.
"Musikunterricht mit Zauberformel" nennt sich Fadernys Konzept. Sie taucht in die Welt der Kinder ein, anstatt die Kinder in ihre Welt zu holen. So sollen die Kleinen spielerisch unterschiedliche Geigengriffe und Techniken erlernen. Die Geigenlehrerin malt den Kindern zum Beispiel einen Elefant auf die Hand, wobei der kleine Finger den Rüssel darstellt. Anstatt des kleinen Fingers spielt nun der Elefant die Geige, was den Kindern weit aus mehr Spaß bereitet.
Sobald das Wetter es erlaubt, verlegt Faderny die Musikstunden gerne in den Wald, wo sie mit den Kleinen unterschiedliche Übungen macht. "Wenn ein Bussard schreit, mache ich mit den Kindern den Schrei zuerst mit der Stimme nach, dann mit der Geige", erklärt Faderny. Auch die Bäume selbst spielen eine Rolle: "Sie symbolisieren Kraft. Man spürt die Kraft der Bäume, weshalb wir sie auch umarmen."
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