Klosterneuburg
Nachhaltige Zukunftsgestaltung der Wienerwald-Region
Die Klima- und Energiemodell (KEM) Region setzt Segel und steuert in Richtung einer sauberen Zukunft. Modellregions-Manager und designierter Geschäftsführer Herwig Kolar hat das Vereinsbüro in Klosterneuburg bezogen.
KLOSTERNEUBURG/WIENERWALD.
"Dass das Thema wichtig ist, wissen wir alle. Wir haben schon viele Initiativen gesetzt, jetzt schalten wir noch einen Gang höher. Schließlich haben wir noch ein unglaubliches Potential",
leitet Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (VP) das Gespräch mit Vizebürgermeister Roland Honeder (VP), KEM-Obmann und Stadtrat sowie Umweltgemeinderat Leopold Spitzbart (VP) und Stadtrat Clemens Ableidinger (NEOS) ein. Irene Edtmayer (GRÜNE) musste sich entschuldigen lassen.
Zukunftsraum Wienerwald
Die vier Gemeinden haben sich vor einem Jahr dazu entschieden, gemeinsame Sache gegen den Klimawandel zu machen und gründeten daher die KEM-Region Zukunftsraum Wienerwald. Seitdem hat eine engagierte Arbeitsgruppe aus allen Gemeinden unter Obmann Leopold Spitzbart ein Konzept mit 11 Klimaschutzmaßnahmen erarbeitet, die in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden. Als Steuermann wurde dafür Anfang dieses Jahres ein Modellregions-Manager eingesetzt: Herwig Kolar kennt das Handwerk, da er schon neun Jahre für eine andere KEM-Region tätig war. Der gebürtige Oberösterreicher lebt in Wien und hat mittlerweile das Vereinsbüro in der Bezirkshauptmannschaft-Außenstelle in Klosterneuburg bezogen (Leopoldstraße 21, 2. Stock, Raum 239).
Büro für den Zukunftsraum
"Ich bin ready to go!", freut sich Kolar auf sein neues Betätigungsgebiet. In der Region Urfahr-West war er langjähriger KEM-Manager und ist "mit fast allen Spitzfindigkeiten des Programms und der Fördergeber vertraut", verrät er. Dennoch ist es für den 38-Jährigen ein Neustart, da der Wienerwald eine andere Region ist – mit "einzigartigem Spirit":
"Bisher wurde schon demonstriert, dass das Thema wirklich eine Herzensangelegenheit ist, das ist hier extrem spürbar",
zeigt sich der designierte Geschäftsführer des Vereins „Zukunftsraum Wienerwald“ motiviert.
"Auch ich bin dankbar für das, was schon alles passiert ist. Der Dank gilt Leopold Spitzbart, der sich in die Arbeit reingekniet hat, und dem Bürgermeister für seine Rückendeckung. Wenn wir in den letzten zehn Jahren nicht so viel gemacht hätten, hätten wir jetzt Stromkosten von einer Dreiviertel Million Euro mehr",
rechnet Vizebürgermeister Roland Honeder, der von Schmuckenschlager als "Klimabürgermeister" bezeichnet wird, ein konkretes Beispiel vor.
So geht es nun weiter
„Es wird ein Paket von Projekten geben“, berichtet Kolar. Das 118-seitige Umsetzungskonzept mit klima- und energiepolitischen Maßnahmen wird nun beim österreichischen Klima- und Energiefonds eingereicht. Mit dem Start der Umsetzung, die zwei Jahre dauern wird, wird voraussichtlich am 1. April begonnen.
Obmann Leopold Spitzbart ergänzt:
„Klimaschutzarbeit kann nicht allein von einer Person gemacht werden. Daher ist es wichtig, dass viele Menschen an Bord kommen. Vereine, Gemeinden, Firmen und alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen die Energiewende mitzugestalten, um gemeinsam eine klimafreundliche Zukunft möglich zu machen.”
Zur Sache: 11 ausgearbeitete Maßnahmen
1. Ausbau PV-Anlagen in der Region
2. Thermische Sanierung von kommunalen Gebäuden
3. Einsatz erneuerbarer Wärme und Kälte in kommunalen Gebäuden
4. Energieeffizienz in kommunalen Gebäuden durch den Einsatz moderner Gebäudesteuerung
5. Ausbau der E-Mobilität in der kommunalen Infrastruktur
6. Stärkung regionaler Wertschöpfung
7. „Raus aus dem Öl & Gas“-Aktion in der Bevölkerung
8. Verbesserungen des multimodalen Öffentl. Verkehrs
9. Attraktivierung des Rad- und Fußgängerverkehrs
10. Nachhaltige öffentliche Beschaffung
11. Kommunales Abwasser: vom Energieverbraucher zur Rohstoff- und Energiequelle
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