Schanigarten-Zwist um Radio-Star Frey

KLOSTERNEUBURG (cog). Der große Schanigarten vom neu eröffneten Lokal "Frey" versperrt am Stadtplatz die Parkplatzdurchfahrt hinter der Pestsäule. Die ungewohnte Verkehrssituation sorgt seither regelmäßig für chaotische Wendemanöver.

Kaufleute sehen Affront

Verärgert sind darüber nicht nur AutofahrerInnen, sondern so manche Kaufleute, die im 50 Plätze große Gastgarten einen Affront sehen. Sie wollen ihren Namen nicht in der Zeitung lesen, fühlen sich aber übervorteilt, weil frühere Ansuchen um größere Schanigärten nicht bewilligt wurden: "Alles wurde der Neugestaltung des Stadtplatzes und dem Verkehrskonzept untergeordnet. Aber bei diesem Lokal gilt das plötzlich nicht mehr", ärgert sich eine Betroffene. "In dieser Dimension ist das ein Wahnsinn", mokiert sich ein anderer. "Der Schanigarten sorgt für ein Riesenchaos. Gerade viele Pensionisten sind heillos überfordert und oft endet das Durcheinander in einem Hupkonzert." Das sei nicht belebend, sondern abschreckend. Eine Angestellte klagt über eine wahre Beschwerdenflut von KundInnen: "Aber das zählt nicht, hier gilt scheinbar nur der Promi-Bonus."

Frey erstaunt über Kritik

Für Lokalbesitzerin und ORF-Moderatorin Nora Frey ist die Kritik neu, sie versteht die Aufregung nicht: Ihr Gastgarten trage zur Belebung bei: "Immerhin gibt es nun endlich warmes Essen." Auch habe sie sich bemüht mit ihrem Angebot mit niemanden vor Ort zu konkurrieren.
Von einem Promi-Bonus will Bgm. Stefan Schmuckenschlager nichts wissen, er gibt sich pragmatisch: "Ja, die Durchfahrt geht jetzt nicht mehr, aber das war nicht anders machbar. Und es ging keine Parkfläche verloren. Wer A sagt, muss auch B sagen", bringt er seine Meinung auf den Punkt. Will heißen: Wer Stadtbelebung will, muss auch zu Schanigärten ja sagen. Die Bevölkerung wolle Schanigärten und Gastronomie am Stadtplatz, das habe eine Umfrage gezeigt – und entsprechend handle die Stadtgemeinde auch.