Mikl-Leitner für #bringbackourgirls ausgebuht
KLOSTERNEUBURG (cog). Die in Klosterneuburg wohnhafte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) solidarisierte sich – wie weltweit KünstlerInnen und PolitikerInnen – mit der #bringbackourgirls-Kampagne. Sie ließ sich wie prominente MitstreiterInnen (Michelle Obama, Hillary Clinton, Salma Hayek, Malala Yousafzai) mit einem entsprechenden Bild ablichten. Die über soziale Netzwerke verbreitete Internetkampagne zielt darauf ab, auf das Schicksal von 250 in Nigeria von der terroristischen Gruppierung "Boko Haram" verschleppten Schülerinnen aufmerksam zu machen.
Shitstorm in sozialen Netzwerken
Ministerin Mikl-Leitner erntete rasch harsche Kritik an ihrer Aktion. Auf Facebook und Twitter überschlugen sich die Kommentare. Die Innenministerin solle sich lieber um Transparenz und Demokratie im eigenen Land kümmern, so ein Kommentator. Andere sprachen von Heuchelei und wiesen auf die AsylwerberInnen-Situation in Österreich hin. Tatsächlich hat es einen fahlen Beigeschmack, wenn eine Hardlinerin, die von Menschenrechtsorganisationen hierzulande beständig unter Kritik wegen ihrer Asylpolitik steht, sich plötzlich für nigerianische Jugendliche stark machen will. Zynisch erscheint die Aktion nicht zuletzt mit Blick auf die Statistik: Im letzten Jahr wurden in Österreich nur 1 Prozent der 691 Asylanträge für Nigeria positiv beschieden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.