"Zehn Jahre sind genug"
Von der Demo-Organisatorin zur Kommunalpolitikerin – Lisa Pröglhöf verlässt das Scheinwerferlicht.
KLOSTERNEUBURG (cog). "Buntgemischt" fällt das Resümee von PUK-Gemeinderätin Lisa Pröglhöf aus, wenn sie auf die letzten zehn Jahre zurückschaut. Die 72-Jährige kandidiert 2015 nicht mehr. Als Teil einer kleinen Fraktion sei es eine lehrreiche, herausfordernde, aber auch mühsame Zeit gewesen: "Speziell in der ersten Periode wurden wir massiv ausgegrenzt und waren sehr unter Beschuss."
Ein schwerer Rucksack
Heute hat Lisa Pröglhöf geteilte Gefühle, wenn sie an die Transformation der Bürgerinitiative zur politischen Gruppierung denkt: "Ich habe mich nie als Politikerin gefühlt. Als Initiative sollte man sich wirklich überlegen, ob man sich diesen Rucksack umhängt." Nicht Teil des politischen Systems zu sein, habe Vorteile – besonders dann, wenn es darum geht, den Finger in Wunden zu legen.
Erste Demo in Klosterneuburg
"Damals beim Kampf gegen die Umfahrung haben wir die erste Demonstration in Klosterneuburg auf die Beine gestellt, das war komplett neu. Damit sind wir natürlich den Kommunalpolitikern auf die Zehen gestiegen." Pröglhöf erinnert sich in dem Zusammenhang auch an verbale Ausrutscher der politischen Konkurrenz: "Solche Menschen haben sich selber disqualifiziert", zuckt sie heute darüber die Schultern. Aber eine dicke Haut habe sie sich in der Politik schon zulegen müssen.
Stolz ist die Gemeinderätin auf die Naturschutzbemühungen im Rahmen des "kleinen Au-Projekts" sowie den siegreichen Kampf um die Villa Meran. Auch darauf, dass es gelungen sei, viele Menschen zu mobilisieren.
Leute fielen scharenweise weg
"Damals war das ein richtiges Aufbrechen in Richtung mehr Bürger-Innen-Mitsprache. Auch wenn ich ein bisschen blauäugig war, denn die Leute sind scharenweise wieder weggefallen, wenn 'ihr' Anliegen erledigt war."
Die Umfahrung – Gründungsursache der PUK – konnte die Bürger-initiative bekanntlich nicht verhindern: "Es ist traurige Tatsache, dass meine damaligen Kassandrarufe teilweise eingetreten sind", spielt Pröglhöf auf die Zunahme des Verkehrs an.
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