Rauchfrei durchs Leben
Nach dem letzten Glimmstängel kommt gute Luft
Neben abnehmen und gesünder essen, ist das rauchfreie Leben wohl einer der meist gefassten Vorsätze. Doch wie geht es den Rauchern damit, die Finger vom Glimmstängel zu lassen und welche Unterstützung kann man sich holen? MeinBezirk und die BezirksBlätter haben sich umgehört.
BEZIRK KORNEUBURG. "Das Aufhören kann ich perfekt, das hab ich schon tausend Mal gemacht", lacht Markus. Das einzige Problem: "Das Durchhalten", gibt der Stockerauer dann doch kleinlaut zu und sagt:
"Eigentlich dürfte ich Ihnen gar nichts darüber erzählen, meine Frau weiß nämlich nicht, dass ich wieder angefangen hab."
Die Versuchung war einfach zu groß. So wie Markus, geht es vielen Menschen, die das Rauchen an den Nagel hängen wollen. Was ist also der "Trick", damit es wirklich funktioniert?
"Man muss es wollen"
Die Raucher von gestern sind die Nichtraucher von heute. Sie alle sind stolz auf das Geschaffte, haben viele Tipps und Tricks auf Lager.
"Man muss es wirklich wollen. Wer selbst davon überzeugt ist, nicht mehr rauchen zu wollen, der kann es durchziehen",
erzählt Simone aus Langenzersdorf. Sie hat es mit einem Nichtraucher-Seminar geschafft.
"Das hat total an die Logik appelliert und einem vor Augen geführt, wie dämlich Rauchen eigentlich ist. In den ersten Monaten war es schon hart, aber irgendwann hab ich gemerkt, dass das Verlangen nach einer Zigaretten immer weniger wurde."
Die junge Frau will ehrlich sein: "Ich hab seit vier Jahren keine mehr geraucht. Aber so richtig vorbei, dass der Gusto nicht mehr gekommen ist, war es nach ungefähr zwei Jahren."
Die Kinder waren "Schuld"
Ganz ohne Seminar hat Alina die Zigaretten weggeschmissen. Hilfe hatte sie aber trotzdem und zwar in Form eines kleinen Menschen, der in ihr heranwuchs.
"Als ich erfahren hab, dass ich schwanger bin, hab ich sofort aufgehört. Nach der Geburt meines Sohnes hab ich gestillt und danach einfach nicht wieder zu rauchen begonnen."
Leicht ist es aber auch der Korneuburgerin nicht gefallen, wie sie erzählt.
Hilfe holen
Jahre- oft jahrzehntelanges Suchtverhalten von heute auf morgen aufzugeben, fast ein Ding der Unmöglichkeit. Das wissen auch die Experten vom Rauchfrei Telefon Niederösterreich. "Bei uns kann jeder zu jedem Aspekt des Themas Rauchen anrufen", erklärt Sophie Meingassner. Auf die Frage, wer denn das kostenlose Angebot nutzt, antwortet sie:
"Oft sind es Menschen, die schon probiert haben, mit dem Rauchen aufzuhören, die bezüglich einer Beratung anrufen. Dann gibt es jene, die es bereits geschafft haben, das Rauchen aufzugeben, die uns fragen, wie sie jetzt mit dem bestehenden Verlangen umgehen sollen. Außerdem melden sich Eltern, Partner und Pädagogen, die sich Sorgen um ihre Angehörigen, Kinder und Partner machen und dann gibt es noch die Gesundheits-Profis, denen wir als Experten weiterhelfen."
Und so funktioniert es
Der erste Schritt ist, beim Rauchfrei Telefon anzurufen. Eine Psychologin hebt ab und versucht herauszufinden, was die Person möchte: Eine Info über eine Gruppe in der Umgebung, Beratung oder einen Termin? Braucht der Anrufer nur Infos, werden sie gegeben. Aber was, wenn eine weiterführende Begleitung notwendig ist?
"Das funktioniert dann so: Wir rufen am ersten Tag des Nichtrauchens an und auch an den weiteren Tagen. Das hat sich sehr gut bewährt. So können wir den Menschen helfen, rauchfrei zu bleiben",
erzählt Meingassner. Gerade bei Jugendlichen seien ein, zwei Gespräche oft schon sehr hilfreich.
"Nikotin ist ein starkes Suchtgift. Es kann zu psychischen und körperlichen Entzugserscheinungen kommen. Darum kann es wirklich hilfreich sein, Unterstützung anzunehmen."
Rauchfrei Telefon Niederösterreich: 0800 810 013, Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr
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