Kaserne Mautern:
Eine Zukunft ohne Heer?

Die 84er erringen den 2. Platz beim großen Vergleichsschießen der Deutschen Bundeswehr
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  • Die 84er erringen den 2. Platz beim großen Vergleichsschießen der Deutschen Bundeswehr
  • hochgeladen von Hans Berger

Ja! Das Traditionsschützenkorps des ehemaligen k.u.k. Infanterieregimentes Nr. 84 „Freiherr von Bolfras“ (Krems) hat vor einem Jahr alle gemeinsamen Aktivitäten mit dem Bundesheer eingestellt und die Bilanz kann sich sehen lassen.
Drei gut besuchte Schießveranstaltungen wurden von den 84ern organisiert, darunter die Landesmeisterschaft Ordonnanzgewehr und die Europameisterschaft, wo 8 verschiedene Nationen teilnahmen.
Als Ehrengast durfte zum Sapanow-Gedenkschießen im Juni der Verteidigungsattaché der Ukraine, Obst i.G. Dr. Andriy Tkachuk, begrüßt werden.
Im Rahmen der Herbstmeisterschaft des IR84 im Oktober verlieh der stellvertretende Verteidigungsattaché der Russischen Föderation, Obst Mihail Egorkin die Preise persönlich.
Nebenbei bewies er noch sein Können als Schütze mit dem Steyr M.95-Gewehr der k.u.k.-Armee.

Es waren historische und richtungsweisende Momente, als sich Vertreter der damals beteiligten Nationen 103 Jahre nach der Schlacht bei Sapanow die Hände reichten. Solche Veranstaltungen sind ein weiterer Beitrag zur völkerverständigenden und friedensstiftenden Traditionsarbeit.

Auch mit den deutschen Kameraden, welche mittlerweile zu den treuesten Besuchern und Schützen der 84er zählen, wurde der Kontakt vertieft. Das IR84 nahm am größten Schießen der Deutschen Bundeswehr, dem 33. Internationalen Militärschießen in Hesborn / Hochsauerland teil. Die Mannschaft des IR84 schaffte auch gleich den 2. Platz, dass dabei am Vortag sämtliche Produkte der Fa. Heckler & Koch ausgiebig getestet werden durften, sei nur am Rande erwähnt.

Zum Gedenken an die im Dienst verunglückten und gefallenen Kameraden gellten die Salutschüsse zu Allerseelen nicht nur über dem 84er-Denkmal in Wiener Neustadt, wo das Traditionsschützenkorps IR84 gemeinsam mit der Exekutive ein Gedenken abhielt, sondern auch am durch das IR84 im Vorjahr neu errichtete Regimentsdenkmal am Heldenfriedhof in Mistelbach, sowie am dortigen Sowjetischen Soldatenfriedhof.

Der jetzt schon obligatorische Besuch bei den tschechischen Kameraden ist im Terminkalender mit Rotstift unterstrichen, die 84er nehmen jedes Jahr an großen Vergleichsschießen der Tschechischen Armee teil. Letztes Jahr konnte auch dort das IR84 den ersten Platz erringen.
Das ist militärische Traditionspflege im eigentlichen Sinn: Enge Zusammenarbeit mit Vertreten der damaligen kriegsteilnehmenden Nationen und selbstverständlich auch mit der Union der Europäischen Wehrhistorischen Gruppen (UEWG) als europäischer Dachverband mit über 80 Mitgliedsvereinen.
Die Bilanz des Traditionsschützenkorps IR84 bei Schießveranstaltungen ist beeindruckend: Ein mal tschechischer Meister, ein mal deutscher Vize- Meister, 16 mal Landesmeister in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland und 12 Europameister- Titel in den letzten beiden Jahren lassen aufhorchen. Dazu kommt noch eine Vielzahl zweiter und dritter Plätze bei diversen internationalen Großveranstaltungen auf die Schützen des IR84.
Das Traditionsschützenkorps hat auch schon für nächstes Jahr den Auftrag erhalten die Europameisterschaft zu organisieren, dabei werden die aufgebauten Kontakte zu den befreundeten Armeen im Ausland intensiviert und neue Beziehungen zu weiteren Nationen aufgebaut.

Schwerpunkt für das Jahr 2020 ist nach wie vor die kostenintensive Wiedererrichtung des derzeit desolaten 84er-Denkmales von 1892 am Friedhof in Wiener Neustadt.

All diese Projekte und Aktivitäten waren in über 20-jähriger Zusammenarbeit, bzw. Partnerschaft, mit dem Heer aus bürokratischen, zeitlichen und organisatorischen Gründen unmöglich.
Warum das Traditionsschützenkorps IR84 die Partnerschaft mit dem Heer gekündigt hat, beschreibt der Obmann des IR84 Dominik Scholz mit folgenden Worten:
„Man könnte den Eindruck gewinnen, dass die Traditionspflege derzeit bedauerlicherweise auf zwei unterschiedlichen Ebenen stattfindet. Die Vereinsarbeit der 84er wurde jahrelang durch das schwerfällige System des Bundesheeres behindert und viele wichtige Projekte dadurch unmöglich gemacht.
Das ist auch der Grund, warum wir uns nach reiflicher Überlegung dazu entschieden haben, einen eigenen Weg einzuschlagen und den Status des Traditionstruppenkörpers der 3. Jägerbrigade (Mautern/Donau) zu kündigen.
Wir bedanken uns bei allen Unterstützern und Gönnern der 84er und wünschen dem Österreichischen Bundesheer und dessen Angehörigen alles Gute und viel Soldatenglück!
Wir 84er werden unsere erfolgreiche Arbeit fortsetzen, in der Hoffnung, dass österreichische militärische Traditionspflege jenseits von Einflüssen der Politik und Bürokratie einer neuen Blütezeit entgegen gehen kann. Nur so können wir für die Öffentlichkeit die Möglichkeit bieten, tatsächlich aus der Geschichte zu lernen. Für eine sichere und friedliche Zukunft unserer Kinder!“

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