Leben am Limit
Der grüne Daumen kann der Teuerung den Finger zeigen
Das Leben am Limit erfordert Kreativität. Wer ein Stück Grünfläche hat, sollte sie jetzt nutzen.
BEZIRK KREMS. "Mir ist es egal, ob Nachbarn tuscheln, weil in meinem Gärtchen die Brennnesseln schon einen Meter hoch stehen", verrät Sibylle K. "Soll ich diese wertvollen Pflanzen ausreißen, nur damit ich den Ansprüchen des Umfeldes genüge und dafür überteuertes Grünzeug im Supermarkt kaufen?" Sibylle K. isst das vermeintliche Unkraut lieber Staude für Staude auf.
"Unkraut" wertet Gerichte auf
"Das sind wertvolle Vitamine, die meine Billig-Nudeln ganz schön aufwerten", freut sich die 39-jährige Büroangestellte. "Vor Kurzem wollte ich mir ein paar dieser ovalen Paradeiser im Supermarkt kaufen, aber als ich den Kilopreis von über sieben Euro sah, ließ ich sofort die Finger davon und ging heim zu meinen Brennnesseln", berichtet Sibylle K., die nicht viel mehr verdient, als monatlich als Fixkosten gleich wieder das Konto verlassen.
Während die Brennnesseln ein zufälliges Geschenk der Natur sind, kultiviert Franz St., ebenfalls im Bezirk Krems daheim, seine Vitamine bewusst in eigens dafür angelegten Beeten.
Salat ist erntereif
"Verschiedene Salatsorten kann ich schon jetzt ernten und gerne verschenke ich den Überschuss an Freunde", erzählt Franz St. "Zurzeit freut sich jeder über geschenktes Gemüse aus dem Garten. Bei diesen Preisen merkt man wieder, was Obst und Gemüse wert sind."
Kohlrabi, Paradeiser, Gurken und mehr kommen bald.
So macht das Unkraut Freude
• Beim Abschneiden und Zerkleinern der Brennnesselstauden Handschuhe tragen.
• Nudeln in Salzwasser kochen, innerhalb der letzten drei Minuten Brennnesseln auf die kochenden Nudeln legen und vor dem Abseihen durchrühren.
• Mit Salz und Pfeffer würzen, ebentuell andere Gemüsesorten hinzufügen und genießen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.