Maximilian Brustbauer
Ein Winzer sucht das Ursprüngliche und macht Wein mit Geschichten
Ein Geisteswissenschafter kehrte zu seinen Wurzeln zurück und übernahm den Winzerhof, der seit Generationen von seiner Familie bewirtschaftet wird: Maximilian Brustbauer besinnt sich auf das Ursprüngliche und schafft damit etwas Innovatives.
OBERLOIBEN. "Ich bin hier aufgewachsen und meine Eltern haben mir die Freiheit gegeben", erzählt Maximilian Brustbauer von seinem Start ins (Berufs-)Leben. Gerade diese Freiheit war es, die den studierten Germanisten und Historiker, der auch einen Master auf Business Administration gemacht hat, mitten in einem erfolgreichen Berufleben vor zwei Jahren dazu bewogen hat, den Weinbaubetrieb seiner Familie zu übernehmen.

- Bei der Arbeit: Maximilian Brustbauer mit dem Wein, der seinen eltern gewidmet ist.
- Foto: sg
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Es begann mit einem Ackerl
"Meine Oma hat mir den Ausnahme-Weingarten vererbt und damit sie sich nicht grämt, begann ich, ihn zu bewirtschaften", erzählt Brustbauer von einer Entscheidungshilfe. Bald wollte er mit seiner Hände Arbeit Wein machen und startete ein Sabbatical.
Bei der Jause gilt: Alles zu seiner Zeit
Er revitalisierte das Heurigenlokal in Oberloiben und kreierte eine Speisekarte, die genau das anbietet, was zur jewiligen Zeit verfügbar ist: "regional und saisonal" ist die unbedingte Prämisse. Die Speisekarte beinhaltet auch Vegetarisches und Veganes, wobei der Winzer jeden Aufstrich selbst anrührt. "Ich habe Paradeiser eingelegt, um Prdukte für den Heurigen daraus machen zu können. Wenn Kürbiszeit ist, dann gibt es Kürbisprodukte, wenn Rhabarberzeit ist, dann eben Rhabarber." Anfangs zeigte sich, dass Gäste nicht gewohnt sind, dass auch mal etwas aus sein kann – in einer Zeit, in der jedes Massenprodukt ganzjährig verfügbar ist. Aber die Menschen schätzen das Ursprüngliche auch. Industriell gefertigte Kracherl findet man beim Heurigen Brustbauer nicht, dafür jene Fruchsäfte und Weine, die gerade zur Zeit frisch und verfügbar sind.

- Maximilian Brustbauer (r.) versteht es, das Regionale zu zelebrieren.
- Foto: Weinbau Brustbauer
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"Ich will klein bleiben"
"Ich will klein bleiben und meine Weine nicht über große Händler vermarkten", berichtet Maximilian Brustbauer, "ich brauche – außer zur Lesezeit – niemanden im Weingarten, sondern mache alles selbst."
Mit seinen Weinen, die klingende Namen wie "Mina Tant", "Aelternwein" oder "Karlunda" tragen, erzählt der Geisteswissenschafter auch Geschichten, denn auf den Etiketten sind Anekdoten zu finden, wie es zum jeweiligen Namen kam.
Der Heurigen ist zudem Event-Location. Filmabende, Konzerte, Lesungen und Veranstaltungen im Rahmen von "Kultur bei Winzer:innen".

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An der Donau in Oberloiben betreibt Maximilian Brustbauer, wenn es die Zeit erlaubt, eine kleine Strandbar.
Termine:
12. Juli – OSKA – Konzert
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Kultur bei Winzer:innen" dürfen wir der fantastisch guten OSKA eine Bühne bei uns schenken. Mit ihm Paket ist eine Riedenwanderung samt Weinverkostung.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, das lukulische Extravergnügen vor und nach dem Konzert extra dazu zu nehmen. Und versprochen, es wird so großartig wie OSKAs Musik.
Beginn: 17:30 Uhr
Riedenwanderung: 17:45/18:00 Uhr
Lukulisches und bacchisches Vergnügen Teil 1: 19:00 Uhr
Konzert OSKA: 20:00
Lukulisches und bacchisches Vergnügen Teil 2: 21:00 Uhr
Sommerkino
15. Juli – Der gezähmte Widerspenstige
29. Juli – Moonrise Kingdom
Lesungen
15. September – Claudia Skopal & David Czifer – Lesung
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