Flüchtlinge in Spitz integriert

Noel's Schwester Traise  fühlt sich mit der Goldhaube sichtlich wohl. | Foto: privat
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  • Noel's Schwester Traise  fühlt sich mit der Goldhaube sichtlich wohl.
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BEZIRK (don).Wöchentlich kommen über 1.200 Menschen als Flüchtlinge nach Österreich. Die Erstaufnahmezentren sind längst überfüllt und Zeltstädte sind keine Dauerlösung. Jetzt soll jeder Bezirk verpflichtend Flüchtlinge aufnehmen. Im Bezirk sind in 31 Gemeinden derzeit 125 Flüchtlinge untergebracht. Die Bezirksblätter haben sich in den Gemeinden umgehört, wer noch säumig ist, wo es Platz für Asylsuchende gibt und wie es den Flüchtlingen im Bezirk geht.
Während im Großteil der Gemeinden keine Flüchtlinge untergebracht sind, werden in der Stadt Krems 37 Flüchtlinge (0,15 pro 100 Einwohner), in der Stadtgemeinde Langenlois 7 (0,09), in Hadersdorf am Kamp 30 (1,48), in Straß 8 (0,49), in Mühldorf 18 (1,32) und in Spitz 25 Flüchtlinge (1,53) untergebracht.

Spitz ist Vorzeigegemeinde

In der Wachaugemeinde Spitz hat die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen bereits lange Jahre Tradition und sie haben laut der Statistik vom Standard auf die Einwohner aufgerechnet auch die meisten.
Begonnen hat es im Jahr 2003 als ein Quartiergeber an die Gemeinde herangetreten ist, weil er Flüchtlinge beherbergen wollte.
Dem damaligen Bürgermeister Hannes Hirtzberger sah dies als christliche Aufgabe an und setzte sich damit gegen anfänglich aufkeimende Proteste durch.
"Seitdem haben bereits „mehrere Generationen“ von Kriegsflüchtlingen aus dem Balkan aus dem Nahen Osten bis nach Afghanistan in der Fremdenverkehrsgemeinde Fuß fassen können", erklärt Gemeinderat Raimund Pichler und erinnert sich: "In all den Jahren, in denen bis zu zwanzig Personen in dem Flüchtlingsheim untergebracht waren, kam es kein einziges Mal zu Problemen - im Gegenteil – gerade in Gemeinden mit einer „überschaubaren Anzahl“ an Asylwerbern zeigen sich die positiven Möglichkeiten, diese Menschen in ihre neue Umgebung zu integrieren." 
Der hohe Grad an Integration zeigt sich laut Pichler nicht zuletzt darin, dass viele nach positivem Abschluss des Asylverfahrens in Spitz oder der näheren Umgebung verblieben sind und sich mit einer geregelten Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienen. Folgende Aktionen, die sich teilweise spontan ergeben haben, erwiesen sich in Spitz als äußerst sinnvoll. Mitglieder des Pfarrgemeinderates und Freiwillige aus der Bevölkerung bieten kostenlose Deutschkurse an. Sämtliche Vereine stehen den Flüchtlingen offen und werden von diesen angenommen (Fußball, Wachauchor, Verkehrsverein, ..). Auch die Volkstanzgruppe ist aktiv an die Asylwerber herangetreten und sie zur Teilnahme eingeladen. Die Flüchtlinge beteiligen sich gerne und freiwillig an Gemeindeaktionstagen der Aktion Saubere Gemeinde. Und die Spitzer unterstützen auch Flüchtlingsfamilien beim Finanzieren der Schulsportwochen und übernehmen die Kosten. Das Schulfest der Volksschule fand unter dem Motto Vielfalt ist unsere Stärke statt. Bei diesem Schulfest kredenzten die Eltern aus den unterschiedlichsten Teilen der Erde ihre nationalen Spezialitäten.
"Besonders ergreifend war, wie unseren christlichen Flüchtlingen von einem Christbaum-Produzenten spontan ein Baum gebracht wurde – den Baumschmuck hat Frau Hiess zur Verfügung gestellt und einige Spitzer Bürger brachten kleine Geschenke vorbei", erzählt Raimund Pichler. Bürgermeister Andreas Nunzer kann nur Unterstreichen was sein Kollege sagt und meint: "Wir nehmen in Spitz Familien in einer beschränkten Zahl auf. Damit haben wir die ideale Lösung gefunden, denn es soll kein nebeneinander sondern ein Miteinander sein."

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