Gemeinden retten die Bienen
Gemeinden und Privatpersonen können unsere Ortschaften in blühende Insekten-Paradiese verwandeln.
KREMS. Die Lage ist dramatisch. Die Zahl der Schmetterlinge ist in Österreich auf ein Hundertstel geschrumpft, 41 Prozent der Insekten sind gefährdet und Imker beklagen jedes Jahr das Sterben ihrer Völker. In der Landwirtschaft hat schon lange ein Umdenken begonnen. Nun startet Landesvize Pernkopf mit der Landwirtschaftskammer eine große Hilfsaktion für die Sechsbeiner (siehe Interview). In Gemeinden sollen etwa Grünstreifen in blühende Paradiese für Bienen, Falter und Käfer umgewandelt werden. Das ist eine Pracht für das Auge und spart Kosten für die regelmäßige Rasenpflege. Die Bezirksblätter Krems haben sich in der Region auf die Suche nach Grünflächen mit Potenzial gemacht.
Mehr Grün für Krems
Umweltstadtrat Albert Kisling und Imkerin Dietlinde Kisling von der Honigwerkstatt in Krems setzen sich seit Jahren für mehr Grün in der Stadt ein. Ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass es heute mehr Blumenwiesen in der Stadt Krems gibt. Nach der Fertigstellung des Hochwasserschutzes entlang der Krems wurden die Flächen daneben neu gestaltet: Mit Geh- und Radwegen, Sitzgelegenheiten und der Begrünung und Bepflanzung der Wiesen. Im Sommer entfalten sich heute dort Wilder Mohn, Wiesensalbei, Kamille, Schafgarbe oder Wiesenklee und bilden eine Blumenwiese, wie sie es heute kaum mehr gibt.
Im Sommer erfreuen sich Kremser an der bunten Pracht mit summenden Bienen und Hummeln sowie Schmetterlingen. Am Schutzdamm entlang der Donau in Krems wachsen seit einigen Jahren wieder Blumen und es wird nur selten gemäht. "Es gab ein Gespräch mit der viadonau, die bereit war, die Wiese länger als Futter für Insekten stehen zu lassen. Wir möchten auch KEM Krems weiterführen und haben um Förderungen angesucht, um Projekte, die unsere Stadt grüner machen, umsetzen zu können", so Stadtrat Albert Kisling.
Schüler pflanzen Bienenfutter
Volksschüler der zweiten Klasse, ihre Direktorin Daniela Ebner und Lehrerin Anna Sajovic trafen sich vergangenen Donnerstag mit Imkerin Dietlinde Kisling von der Honigwerkstatt, Stadtrat Albert Kisling und Claudia Steinkellner von der Raiffeisenbank Krems, um gemeinsam Pflanzen, die von der Bank gesponsert wurden, in ein Blumenbeet am Hafnerplatz zu setzen. Die Projektidee kam von Imkerin Dietlinde Kiesling, die sich auch 2018 für mehr Grün am Hafnerplatz engagierte.
"Ich danke den Schülern der zweiten Klasse für ihr Engagement. Der Dank gehört auch den Stadtgärtnern für die Bewässerung des Beetes", so die Imkerin. "Bei unserer Filiale in Rohrendorf lassen wir auch eine Blumenwiese wachsen." Senftenberg ist eine "Natur im Garten"-Gemeinde. Die Bezirksblätter fragten Bürgermeister Josef Ott, wie es die Gemeinde mit dem Grünraum hält: "Es ist noch Zukunftsmusik, aber wir sind dabei, eine Prüfung durch das Wasserwerk zu machen, ob dort, wo Brunnen sind, in Zukunft auch Wiesen entstehen können."
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