Abschied
Große Trauer um Orgel-Professor Franz Haselböck
Der Kremser Musiker spielte weltweit Konzerte, brachte Erstausgaben wenig bekannter niederösterreichischer Komponisten heraus und war ein engagierter Pädagoge.
KKREMS. Bestürzung in der Musikwelt: Der international gefeierte und vielfach ausgezeichnete Musiker OStR. Prof. Franz Haselböck ist am Sonntag, den 11. Februar 2024, im 84. Lebensjahr in Krems verstorben.
Ein Virtuose
Das Orgelspiel hatte der überzeugte Niederösterreicher schon als Kind von seinem Vater gelernt. Geboren am 28. Juni 1939 in Maria Langegg, studierte er später an der Musikakademie in Wien bei den berühmten Organisten Walter Pach und Anton Heiler. Der Preis, den er 1960 bei der internationalen Sommerakademie in Haarlem (Holland) als junger Virtuose gewann, öffnete ihm die Tür zu einer Karriere als Kirchenmusiker und Konzert-Organist: Sein außergewöhnliches Können bewies er bei mehr als 2.500 Konzerten in fast allen europäischen Ländern, dazu in Südafrika, in Israel, dem Baltikum und der damalige UdSSR. Zudem spielte Haselböck hunderte Aufnahmen für CDs, Schallplatten und den Rundfunk ein.
Enorme Breite
Auch die Bandbreite seines Repertoires war enorm: Er begeisterte sein Publikum mit klassischen Werken von Johann Sebastian Bach wie mit den heiteren Seiten der Orgelmusik. „Die Orgel darf überraschen“, war er immer überzeugt. Besonders angetan hatten es ihm die Stücke kaum bekannter Musiker aus dem niederösterreichischen Raum. Seine akribischen Forschungen in den Archiven der heimischen Klöster krönte Haselböck, der auch als Juror bei Musikbewerben sehr gefragt war, mit Weltersteinspielungen, sie unterstrichen aber auch seinen besonderen Bezug zu Krems und der Wachau: Als Professor für Musikerziehung und Instrumentalmusik gab er hier sein Wissen und seine Inspiration an die nächste Generation von Musiklehrern weiter.
Ehrung
Das Land Niederösterreich ehre sein Schaffen zweimal mit dem Förderungspreis (1978, 1987), das Goldene Ehrenzeichen bekam er im Jahr 2001 verliehen. Die Diözese St. Pölten und die Stadt Krems zeichneten ihn ebenfalls aus.
Angehörige
OStR. Prof. Franz Haselböck hinterlässt seine Frau Ingeborg, mit der mehr als 55 Jahre glücklich verheiratet war, zudem seine Söhne Peter und Klaus, seine Schwiegertochter Karin, sowie die Enkelkinder Felix und Emil.
Seine Beerdigung findet am Freitag, den 16. Februar 2024, ab 14 Uhr in der Pfarrkirche Senftenberg statt.
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