Langenlois: Priorität für Hochwasserschutz am Loisbach

Landkarte mit Loisbach - Grundlage für alle Hochwasserschutzplanungen.
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  • Landkarte mit Loisbach - Grundlage für alle Hochwasserschutzplanungen.
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LANGENLOIS (mk) In Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich führte die Stadtgemeinde Langenlois am 26. Jänner 2017 im Arkadensaal der Stadt eine Informationsveranstaltung zum Thema Hochwasserschutz in Langenlois und Haindorf durch. Mehr als hundert Interessierte waren gekommen, um zu erfahren, wie es nach der Fertigstellung des Hochwasserschutzes in Zöbing nun am Loisbach weiter gehen soll.

Anwohner fühlen sich von Jahr zu Jahr unsicherer

Den Haindorfern, die nahe am Loisbach leben, ist immer noch sehr präsent, wie sich der idyllische kleine Bach verwandeln kann: „Beim Hochwasser 2002 sind wir gerade noch mit einem blauen Auge davon gekommen“, berichtet Herbert Aschauer aus der Anton-Wöber-Straße in einem Gespräch mit den „Bezirksblättern“, und Friedrich Stich aus der Promenadensiedlung verweist auf das große Hochwasser 1970, das erhebliche Schäden mit sich brachte. „Heute sind viel mehr Flächen im Ort durch Haus- und Straßenbau versiegelt, die Unwetter nehmen aufgrund des Klimawandels zu, und wir Loisbach-Anrainer fühlen uns von Jahr zu Jahr unsicherer!“ stellen die zwei Haindorfer fest. Deutlich machen sie, dass der Bach schon heute bei normalen Gewittern und stärkeren Regenfällen gefährlich ansteige. Das Fazit der Anrainer: „Jetzt muss endlich etwas getan werden!“ Mit einer Unterschriftenliste, die 130 Anrainer unterzeichnet haben, forderten sie Informationen der Stadt über die Planungen ein. Die Anrainer wollen schon seit Jahren einen Hochwasserschutz. Ein entsprechender Beschluss des Gemeinderats aus dem Jahr 2008 konnte bisher nicht umgesetzt werden, da Bund und Land die Priorität auf die Sicherung von Donau und Kamp gelegt hatten und Fördergelder entsprechend gebunden waren.

Neues Rückhaltebecken soll gebaut werden

Jetzt aber soll es losgehen: „Nach der Verwirklichung des Hochwasserschutzes in Zöbing“, so heißt es zum Hochwasserschutz am Loisbach in der öffentlichen Einladung der Stadt zur Veranstaltung am 26. Januar 2017, „werden wir in enger Zusammenarbeit mit dem Bund und dem Land Niederösterreich dieses Projekt umsetzen.“ Bürgermeister Hubert Meisl, der die Veranstaltung auch moderierte, und der Leiter der Regionalstelle Waldviertel der Abteilung Wasserbau Niederösterreich Hofrat Dipl.-Ing. Alfred Kahrer erläuterten die Planung eines Hochwasser-Rückhaltebeckens im Bereich des Sirnitzbaches. Meisl ging dabei auf die Bedürfnisse und Forderungen der Loisbach-Anrainer ein, und Kahrer erläuterte eingehend das aufwendige Planungsverfahren. Die gute Nachricht dabei: Mit den Planungen für den Loisbach-Schutz ist nicht gewartet worden, bis das Projekt in Zöbing abgeschlossen wurde, sondern wesentliche Vorarbeiten sind bereits geleistet worden. Meisl betonte: „Dies ist ein großes Projekt, das natürlich Zeit benötigt! Aber es hat für uns Priorität!“

Konkreter Zeitplan kommt

Eine Reihe von Teilnehmern der Veranstaltung drängte auf einen konkreten Zeitplan, doch Kahrer musste hier passen. Zu ungewiss sei etwa der Zeitaufwand, der für die Verhandlungen mit den jetzigen Grundstücksbesitzern nötig ist. Bürgermeister Meisl kündigte deshalb an, in einem Jahr, spätestens in anderthalb Jahren, eine weitere Info-Veranstaltung durchzuführen, in der es dann möglich sein werde, einen genaueren Zeitplan vorzustellen.

In der Diskussion konnten eine ganz Reihe von Einzelfragen angesprochen und zumindest zum Teil gleich geklärt werden. Dabei ging es beispielsweise um die Möglichkeit, als einen allerersten Schritt zu größerer Sicherheit am Bachlauf Flutmauern zu errichten oder zu erhöhen, um die Beseitigung von Verklausungen, um Säuberungen des Bachlaufs von Ablagerungen, um die Gefährdung durch Leitungen, die unter Brücken liegen und weiteres.

Harsche Kritik an Einordnung in Hochwasser-Zonen

Ein weiteres Thema auf der Veranstaltung war die Minderung der Grundstückswerte durch ihre Zuordnung in Hochwasser-gefährdete Zonen. In zum Teil harschen Worten wurde darüber geklagt, dass Grundstücke jetzt in „roten Zonen“ stehen, aber „seit dem Mittelalter nie überschwemmt“ worden seien. Sicher ein leidiges Thema für die Betroffenen, doch – so hieß es auch aus der Versammlung heraus - jetzt geht es um den Hochwasserschutz am Loisbach. Und hier waren wohl alle direkten Bachanrainer, aber auch Bewohner aus den angrenzenden Siedlungsgebieten erleichtert, dass das Projekt Hochwasserschutz für den Loisbach von der Stadtgemeinde mit Priorität angegangen wird.

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