25. & 26. Mai, AKW Zwentendorf: "Tomorrow Festival" für nachhaltige Energieversorgung von Morgen
Im Zeichen einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Energieerzeugung steht das diesjährige Pfingstwochenende: Am 25. und 26. Mai steigt nämlich das "Tomorrow Festival", organisiert von GLOBAL 2000, einer der einflussreichsten Umweltorganisationen Österreichs. Das Festival wird nicht nur Musik, gutes Essen und Spaß bieten, sondern auch das europäische Volksbegehren für einen europaweiten Atomausstieg eröffnen.
Der Veranstaltungsort, den die Organisatoren ausgewählt haben, könnte nicht besser zur politischen Botschaft des Festivals passen: das Gelände des nie in Betrieb genommenen Atomkraftwerks Zwentendorf (NÖ). 1978 hätte dort, nach dem Willen des damaligen Kanzlers Bruno Kreisky (SPÖ), der Einstieg Österreichs in die Atomenergie beginnen sollen. Doch nach großen Demonstrationen und dem "Nein" einer knappen Mehrheit bei einer Volksabstimmung, wurde das Projekt abgeblasen.
Nun will GLOBAL 2000 diesen historisch aufgeladenen Ort zur Bühne für das europäische Atomausstiegsbegehren machen. Die konkreten Forderungen der Bürgerinitiative- unterstützt von zahlreichen europäischen Organisationen- sind:
- Schnellstmögliche Abschaltung der Hochrisikoreaktoren.
- Ausstiegspläne für alle AKWs in der EU müssen bis 2015 vorliegen.
- Kostenwahrheit für Energie
- Energieverbrauch bis 2020 um 20 % senken.
- Mehr Budget für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz
Das Endziel der Kampagne ist, laut der Homepage von GLOBAL 2000 der "Ausstieg Europas aus der Atomkraft, die Energiewende über Energieeffizienzmaßnahmen und der völlige Umstieg auf erneuerbare Energien bis 2050."
Die BürgerInneninitiative für das Volksbegehren wurde am 1. April von VertreterInnen unterschiedlicher europäischer Umweltorganisationen bei der EU-Kommission eingereicht. Nun müssen innerhalb eines Jahres europaweit 1 Millionen Unterschriften gesammelt werden, wobei jedes EU-Land eine gewisse Mindestanzahl hat. In Österreich werden 14.250 Unterschriften benötigt, wobei man beim Unterschreiben die Pass- oder Personalausweisnummer benötigt wird. Sind alle Unterstützungserklärungen erst einmal gesammelt, werden diese innerhalb von drei Monaten überprüft, dann wird das Begehren der EU-Kommission übermittelt.
Wie oben erwähnt, wird das "Tomorrow Festival" der Startschuss des Volksbegehrens in Österreich sein. Musikalisch unterstützt wird das Event von 80 KünstlerInnen aus dem In- und Ausland. Darunter befinden sich zum Beispiel die- schon vom Namen her zum Festival passende- österreichische Band "Kreisky", aber auch internationale Acts wie: Culcha Candela, The Beth Edges, den Sofa Surfers, The Wombats, den Leningrad Cowboys, Patrice, Chase&Status, Texta. Am Festivalgelände wird es 3 Stages geben: Die Main-Stage, die Dubstep/Drum'n'Bass-Stage und die electro/minimal/techno-Stage. Die zwei letztgenannten werden sich in den Hallen des Atomkraftwerks selbst befinden.
Abgesehen von den musikalischen Acts, wird das "Tomorrow Festival" ein breites Programm anbieten, darunter "light performances", das "Energy Camp", Podiumsdiskussionen und Worshops rund um die Themen Atomkraft, erneuerbare Energien und Energiezukunft. Die Veranstalter stellen das ganze Festival unter das Motto "Ökologisch und nachhaltig". Dabei beachten sie jedes Detail: Laut der "Presse" wird es vegetarische und vegane Buffets geben, zur Anreise werden Shuttlebusse und Züge (sogar nächtliche Sonderzüge) organisiert, wobei die Festivalkarte gleichzeitig als Fahrkarte gilt und die Stromversorgung des Events läuft über Photovoltaik-Anlagen.
Die Organisatoren hoffen sich vom "Tomorrow Festival" ein möglichst starkes Zeichen gegen die Atomenergie. Einer von ihnen, Martin Aschauer, meinte gegenüber der "Presse" vom 3.5.2012 sehr zuversichtlich, die Festivalorganisatoren wäre mit 5000 Gästen zufrieden, doch: "Wir schaffen auch mehr."
Informationen zum "Tomorrow Festival":
www.tomorrow-festival.at
Informationen zu GLOBAL 2000 und das Volksbegehren:
http://www.global2000.at/site/de/aktivitaeten/atom/ebimyvoice/article-myvoicevolksbegehren.htm
http://www.my-voice.eu/
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