Finanzminister präsentierte Konzept zur Modernisierung der Finanzverwaltung

- Finanzminister Löger
- Foto: Christoph Breinschmid
- hochgeladen von Doris Necker
Ziel: Eine regionale, schnelle, effiziente und attraktive Finanz, die zukunftsfit ist.
KREMS. Die Finanzverwaltung besteht in ihrer Struktur, fast unverändert, seit über 15 Jahren. In all den Jahren haben sich zwar die An- und Herausforderungen an die Verwaltung massiv verändert, aber die Struktur blieb stets dieselbe. So hat sich etwa die Zahl der Telefonanrufe von 2003 bis 2017 von 2,5 Millionen auf 5,8 Millionen mehr als verdoppelt und auch die Anzahl an Arbeitnehmerveranlagungen und Zollanmeldungen deutlich erhöht.
Gleichzeitig verteilt sich der Arbeitsaufwand unregelmäßig, die Komplexität der Rechtssysteme ist über die Jahre gestiegen und es ist aufgrund der Altersstruktur mit einer Pensionierungswelle zu rechnen.
Finanzminister Löger: „Unser Ziel ist es daher die Finanz so zu gestalten, dass sie zukunftsfit ist. Das bedeutet, eine regionale Finanz für die Bürger, eine schnelle Finanz für die Kunden, eine effiziente Finanz für die Steuerzahler und eine attraktive Finanz für die Mitarbeiter.“
Um diese Ziele zu erreichen, kommt es im Rahmen der Modernisierung der Steuer- und Zollverwaltung zur Reduktion der Strukturen auf nur mehr 5 Ämter. Dies bedeutet die Zusammenführung der 39 Finanzämter (sowie des Finanzamts für Gebühren, Verkehrssteuern und Glückspiel) zu einem bundesweiten Finanzamt Österreich sowie die Zusammenführung der neun Zollämter zum Zollamt Österreich.
Darüber hinaus wird rund um Großbetriebe das Finanzamt für Großbetriebe eingerichtet, die Finanzpolizei und die Steuerfahndung organisatorisch zu einem Amt für Betrugsbekämpfung zusammengeführt und im Zusammenhang mit der Reform der Sozialversicherungsträger ein bundesweiter Prüfdienst für lohnabhängige Abgaben und Beiträge eingerichtet.
Die Standorte werden trotz dieser Strukturverschlankung erhalten bleiben. Strukturschwächere Standorte werden sogar gestärkt. Dies gilt auch für das Finanzamt Waldviertel, wo alle fünf Standorte erhalten bleiben. „Wir wollen das Arbeiten in der Heimatregion wieder aufwerten. Durch eine Stärkung der strukturschwachen Standorte, möchten wir Mitarbeiten ermöglichen nicht länger auf das Pendeln in Ballungszentren angewiesen zu sein.“ Schon derzeit liegt eine Themenspezialisierung im Finanzamt Waldviertel vor, nämlich die Grunddatenverwaltung komplexerer Sachverhalte. Diese Sonderaufgabe soll auch weiterhin hier erhalten bleiben.
„Durch die Modernisierung der Finanzverwaltung möchten wir letzten Endes eine Entlastung, Vereinfachung und eine für alle Beteiligten größere Effizienz erzielen. Denn es geht um eine bestmögliche Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern der Finanzverwaltung und den Bürgern, den Steuerberatern und anderen Parteienvertretern. Eine moderne Finanzverwaltung und klare rechtliche Strukturen dienen diesem essentiellen Anliegen“, so der Finanzminister abschließend.


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