Strategien für Gärten und Freiräume
KREMS. Im Rahmen des INTERREG IVB Projekts „CultTour“ (www.culttour.eu), das nun erfolgreich abgeschlossen wurde, wurde seit Jänner 2011 an der IMC FH Krems an Strategien zur Erhaltung von Gärten und Freiräumen geforscht. Das Forschungsprojekt basierte auf dem Gedanken, Gärten und Freiräumen eine zeitgerechte Nutzung im Tourismus zu geben. Dabei sollte jedoch gleichzeitig der „genius loci“ erhalten werden.
Um regionale Bedürfnisse zu identifizieren und zu analysieren, wurden im Rahmen des Projektes vier Pilotstandorte in den Ländern Bulgarien, Griechenland, Italien und Rumänien untersucht. Die Gemeinden dieser Standorte hatten die Aufgabe, regionale Maßnahmen zu setzen sowie die Infrastruktur, die Umweltplanung und die Beteiligung der Öffentlichkeit an diesen zu untersuchen. Zu diesem Zweck wurden Machbarkeitsstudien durchgeführt und Nutzungskonzepte für die Gärten und Freiräume entwickelt.
Eines der Ergebnisse ist ein an der IMC FH Krems entwickeltes Prozessmodell mit einem Analysetool zur Evaluierung von einzelnen Gärten und Freiräumen: Dazu wird einerseits der Ist-Stand in Bereichen wie Nachhaltiges Management, Marketing, Infrastruktur und Besucherservices einer Anlage systematisch erfasst sowie andererseits Zielwerte erarbeitet.
„Bei Abweichungen zwischen Soll- und Ist-Zustand werden Betreibern oder Managern von Gärten und Freiräumen zukünftige Entwicklungspotenziale aufgezeigt und Strategien empfohlen“, erklärt Mag. Claudia Bauer-Krösbacher PhD, Professorin im Department Business. Darüber hinaus ermöglicht das Analysetool auch ein kontinuierliches Qualitätsmanagement, wie Bauer-Krösbacher weiter erläutert: „Durch kontinuierliche Evaluierungen können die Anwender des Tools auch überprüfen, ob die gesetzten Ziele im geplanten Zeitrahmen realisiert wurden, und folglich entsprechende Adaptierungen durchführen.“ Abschließend betont sie, dass das Analysetool speziell für die Praxis entwickelt wurde und auf verschiedenste Arten von Gärten und Freiräumen, die touristisch genutzt werden, anwendbar ist.
Die im Projekt entwickelten Strategien basieren vor allem auf den Grundsätzen der Nachhaltigkeit und der Regionalentwicklung, um eine erfolgreiche Implementierung zu garantieren und langfristige Einnahmen aus dem Tourismus zu sichern. Darüber hinaus wurden branchenspezifische Lernmodule zu den Aspekten Kulturtourismus, Nachhaltigkeit und Denkmalschutz erstellt und ein Onlinekurs zum Thema „Garden Heritage Conservation & Tourism“ zusammen mit der Universität für Bodenkultur in Wien und der Technischen Universität Berlin abgehalten.
Das Prozessmodell und weitere Projektergebnisse wurden abschließend im Buch „Revitalising Heritage Sites - A Re-Utilisation Process Model for Cultural Garden and Open Space Heritage Sites’ publiziert.
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