Krems: Winzern fehlt Wasser
Es ist ein heißer Sommer und die Niederschläge sind rar: Wie geht es da den Weintrauben im Bezirk Krems? Wir haben bei den Winzern nachgefragt.
In der Wachau sowie im Krems- und Kamptal gedeihen die Trauben für den guten Wein des Bezirks. Die Bezirksblätter fragten bei den Winzern in allen drei Anbauregionen nach, wie es den Trauben in diesem heißen Sommer geht.
„Wein verträgt Trockenheit. Externe Lagen werden in der Wachau bewässert, das ist unser großer Glück. In tiefgründigen Lagen ohne Bewässerung tut sich der Weinstock mittlerweile schwer, das lässt sich bereits am Wachstum der Trauben erkennen“, erklärt Winzer Erich Polz aus Rossatz im Weinbaugebiet der Wachau. Trotzdem verrät er: „So ein trockenes Jahr ist dennoch besser als ein zu #+nasses Jahr."
Toni Zöhrer vom gleichnamigen Kremser Weingut, Sandgrube 1 im Kremstal seufzt: „Es ist heuer ein ausgezeichnetes Badewetter, aber die Trockenheit ist für die Weingärten zu extrem. Wir investieren gerade viel Zeit und Kraft, um unsere Weingärten mit Wasser zu versorgen.“
Der Winzer montierte liegende Tanks auf einen Anhänger, die während des Tages mit Wasser befüllt werden, um nachts die Tröpfchenbewässerung zu speisen.
Ein Drittel mehr Trauben
Die Trockenheit führt laut Zöhrer zu Mangelerscheinungen, denn der Nährstoff im Boden ist nur etwas wert, wenn das Wasser diesen in den Weinstock liefert. „Hätten wir heuer normale Wassermengen in den Weingärten, hätten wir in Krems um ein Drittel mehr Trauben“, so Toni Zöhrer. „Mittlerweile bewegt sich etwas in der Kremser Winzerschaft. In der Sandgrube sind von 260 Hektar circa 60 Hektar bewässert, das ist also nur ein Bruchteil und soll geändert werden“, äußert Zöhrer und erinnert an die Extremsituation vor zwei Jahren, als es ebenfalls eine unglaublich heiße und trockene Phase im Sommer gab.
Künftig bewässern
„Es ist nun an der Zeit, eine Bewässerung für eine Fläche von circa 300 Hektar in Krems zu schaffen. Die führenden Flaschenbefüller haben sich bereits zusammengesetzt, um darüber zu diskutieren. Derzeit sammeln wir noch Informationen über Pumphaus, Verbrauch und Kosten. In weiteren Treffen werden die nächsten Schritte besprochen. Es ist positiv, dass dies gemeinsam gewagt wird, denn Verbesserungen für das Gebiet sind nur in der großen Gruppe möglich", so Zöhrer abschließend. Im Kamptal fragen wir bei Rudolf Rögelsberger nach, wie es bei ihm im Weingarten aussieht.
"In Zöbing haben wir großes Glück, weil der Großteil der Weingärten bewässert wird. Dafür gibt es von der Bezirkshauptmannschaft einen Bescheid, wie viel Wasser dafür zugeteilt ist. Und die Menge reicht, um die Trauben weiterreifen zu lassen. Die Bewässerung führt schließlich auch zur Qualitätssteigerung, denn die Säure und der Zucker können sich dadurch besser entwickeln."
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