Sonderschule ade? Nein danke!
Der Kampf um die Sonderschulen hat begonnen. Schuldirektoren nehmen Stellung dazu.
KREMS/LANGENLOIS. „Inklusion“ lautet das neue Zauberwort – zumindest wenn es nach Bildungsministerin Sonja Hammerschmid geht. Der gemeinsame Unterricht aller Kinder – also auch jener mit besonderen Bedürfnissen und Behinderungen – soll bis 2020 die bisherigen Sonderschulen ersetzen. Doch dagegen formiert sich Widerstand. Im Bezirk Krems ist die Zukunft von zwei Sonderschulen ungewiss.
"Die SPÖ wollte in den letzten Monaten deren Plan zur Abschaffung der Sonderschulen vorantreiben – wir standen und stehen für eine schulische Inklusion und gleichzeitig für die Sonderschulen, damit Eltern Wahlfreiheit für ihr Kind haben, wenn inklusiver Unterricht nicht die beste Möglichkeit der individuellen Förderung bietet", so Nationalrätin Angela Fichtinger (ÖVP). Für sie wird am Bestehen der Sonderschulen nicht im Geringsten gerüttelt.
"Die Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs erfolgt künftig in der Bildungsdirektion und nicht mehr an den Sonderpädagogischen Zentren – das soll ein einheitlicheres und objektiveres Verfahren sicherstellen", so die Politikerin in einer Stellungnahme.
"Solides Ergebnis"
Für Fichtinger stellt der ausverhandelte Kompromiss mit dem Koalitionspartner ein "solides Ergebnis" dar: "In der neuen Bildungsreform wird die Schulautonomie am Standort verstärkt, was Flexibilität bei Gruppenbildungen, Öffnungszeiten und so weiter bringt, die Schulleiter stärkt – auch bei der Lehrer-Auswahl – und die Qualität sichert." Für Fichtinger, die sich der Wiederwahl stellt, wird damit auch die Transparenz der Schulverwaltung erhöht und der Fleckerlteppich der verschiedenen Behörden in ein Modell für alle zusammengefasst.
Auch der NÖAAB-Bezirk Krems forciert die Wahlfreiheit der Eltern stark. So hat zum Beispiel die Sonderschule Krems rund um Direktorin Dorrit Stiglbrunner auch Unterstützungserklärungen für den Erhalt der Sonderschule gesammelt. Denn die Experten erleben tagtäglich wie wichtig die individuelle Förderung für manche Kinder ist. „Inklusion ist bedeutend und gilt es zu fördern, das steht fest. Gleichzeitig darf den Eltern nicht die Wahlfreiheit genommen werden, denn sie wissen am besten, was ihre Kinder brauchen“, betont NÖAAB-Bezirksobmann Roman Janacek und ergänzt: "Niederösterreichs Sonderschulen leisten großartige Arbeit und bieten das richtige Lernumfeld und höchst qualifiziertes Lehrpersonal für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf.
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