Kunst im Öffentlichen Raum
„Artberg-Wand“ gerettet und wieder errichtet

- Reinhard Artberg, LA Bgm. Alois Margreiter, Bgm. Bernhard Zisterer und Initiator Christian Mück (v.l.).
- Foto: Mück
- hochgeladen von Sebastian Noggler
Vor 25 Jahren schrieb Reinhard Artberg mit einer einzigartigen Skulpturen-Wand an der A12 Kunst-Geschichte. Heuer wurde die Wand ausgetauscht und hätte verschrottet werden sollen. Durch eine Privat-Initiative konnten einige Elemente gerettet und an der L211 neu errichtet werden. Am 16. November fand die offizielle Signatur statt.
KRAMSACH (red). 1993 schrieb das Verkehrsministerium einen Wettbewerb zur Gestaltung der Lärmschutzwand an der Autobahn bei Kramsach aus, etwa 100 Künstler hatten sich daran beteiligt. So auch Reinhard Artberg, ein langjähriger Freund und Wegbegleiter von Friedensreich Hundertwasser, der damals selbst in Kramsach lebte. Artbergs Entwurf hatte sich durchgesetzt, noch im selben Jahr wurde die Umsetzung gestartet.
Heuer, etwa 25 Jahre später, sollte die Wand abgerissen und eine höhere Wand errichtet werden. Spzusagen in letzter Minute konnte auf Initiative von Artbergs langjährigem Freund Christian Mück ein Teil der Wand gerettet werden. „Im Mai liefen die Abbruch-Arbeiten der Wand auf Hochtouren. Erst beim zweiten Hinsehen realisierte ich... die reißen die Artberg-Wand ab! Für mich ist diese Wand aber ein Stück heimische Kunst-Geschichte. Sie ist einzigartig in Österreich, vielleicht sogar einzigartig in Europa und war immer auch ein Teil von Kramsach und der Region. Ich trat also mit dem Direktor der ASFINAG in Wien in Verbindung und man stimmte einem Projekt zur Rettung und Wieder-Errichtung zu“, erklärt Mück.
Auch LA Alois Margreiter (ÖVP), Bürgermeister von Breitenbach, war bei der Signatur dabei: „Ich wurde sogar schon von Bürgern in Breitenbach darauf angesprochen, dass hier diese Skulpturen-Wand wieder neu errichtet wurde. Und ich gratuliere dazu, dass man dieses Kunstwerk retten konnte. Generell denke ich, dass Tirol in Wien was den Lärmschutz anbelangt, manchmal ein wenig vernachlässigt wird…“
Kramsachs Bürgermeister Bernhard Zisterer (ÖVP): „An der Grenze des technisch machbaren wurden diese Skulptur-Elemente mit faser-bewährtem Brückenbau-Beton und einer lärm-absorbierenden Oberfläche ausgeführt. Artberg hat nicht nur Bestehendes gestaltet, er hat hier funktionale Skulpturen entworfen. Die Idee, dass man durch die futuristisch gestalteten Skulpturen hindurch auch noch die historische Stadt Rattenberg sehen konnte, war und ist genial. Christian Mück als Initiator und Organisator sowie allen anderen, die hier mitgearbeitet haben, möchte ich heute für die Rettung dieses Kramsacher Kunstwerkes danken.“
Nach der Zustimmung der "Asfinag" wurde unter der Leitung von Mück ein Projekt zur Revitalisierung entwickelt, der Abtransport der noch stehenden Elemente von der Autobahn unter Mithilfe von "Haider-Bau" und "Transporte Widmann" organisiert. Die Planung und Wieder-Errichtung übernahm die Firma "Rainer Bau", "Farben Hinterholzer" in Brixlegg die Beratung zur Neu-Bemalung und Farb-Lieferung.
Die Gemeinde Kramsach nahm das Projekt im August auf die Liste der aktuellen Bauprojekte, weil sonst eine Fertigstellung vor dem Winter nicht mehr möglich gewesen wäre. Mit Baumeister Norbert Rainer wurden schließlich auch technische Probleme und Herausforderungen bewältigt und die Wieder-Errichtung umgesetzt.
Artberg macht die Neugestaltung
Reinhard Artberg erfuhr von einigen Bekannten, dass „seine“ Wand abgerissen wird. „Das hat mir nicht gefallen. Aber zunächst habe ich gar nicht reagiert. Als mich dann aber Christian Mück angerufen hat und sagte, man wird einige Elemente retten und ich solle sie nach Original-Entwürfen neu gestalten, habe ich mich total gefreut! Ich habe sofort zugesagt... Nach Signatur und Neugestaltung gemäß Original-Entwurf ist dieses Stück der Skulpturen-Wand nun ein Zeit-Dokument. Man kann sich glaube ich kaum vorstellen, mit welchem Aufwand die ganze Aktion verbunden war. Dafür und für seine Wertschätzung gegenüber der Kunst möchte ich mich bei Christian, der die Idee dazu hatte und alles organisiert hat, ganz herzlich bedanken!“
Am Freitag, 16. November, wurde das Kunstwerk offiziell vom Künstler signiert.
Obwohl die "Asfinag" Eigentümer der Elemente war, liegen das Urheberrecht sowie das geistige Eigentum bei Reinhard Artberg und einer internationalen Kunst-Agentur. Eine Revitalisierung war nur mit deren Zustimmung möglich.
Das wiederbelebte Teilstück ist etwa 19 Meter lang und besteht aus 2,7 mal 2,7 Meter großen Skulpturen, die für eine Kombination beliebig gedreht werden können. Die Oberfläche ist in Waschbeton ausgeführt, die Skulptur wiegt rund 25 Tonnen.
Es kann nun an der L211 in Kramsach besichtigt werden und bleibt damit weiter Teil des öffentlichen "Kultur-Raums".


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