Spektakuläre Jahresübung
Bergrettung Wörgl-Niederau übte für Ernstfall

Nach der Bergung wurden die Verletzten auf die Straße getragen und dem Rettungsdienst übergeben. | Foto: Florian Haun
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Drei "Verletzte" wurden bei der Jahresübung aus einem mehr als sechzig Meter tiefen Graben nahe der Möslalm in Wörgl geborgen.

WÖRGL (flo). Eine spektakuläre Einsatzübung absolvierte die Einsatzstelle Wörgl-Niederau der Tiroler Bergrettung am Samstag, den 13. Oktober. Gegen 9:30 Uhr Vormittag wurden Einsatzleiter Thomas Mey und seine Kameraden alarmiert. Sie bekamen die Meldung, dass ein vermeindlicher Jäger und zwei seiner Freunde in der Nähe der Möslalm in Wörgl in einen großen Graben gestürzt seien und sich dabei schwer verletzten. Die Helfer meisterten die rund zweistündige Prüfung mit Bravour.
Da eine Hubschrauberlandung in diesem Gebiet aufgrund der dichten Bäume nicht möglich gewesen wäre, setzten sich zwei mit 16 Bergrettern besetzte Einsatzfahrzeuge in Bewegung, um den drei "Verletzten" schnellstmöglich zu helfen. Über eine Forststraße in der Nähe vom Tanzlhof im Wörgler Ortsteil Mayrhofen gelangten sie umgehend zu den in der Alarmierung angegebenen Koordinaten. Trotz des dichten Gebüschs konnten die Verletzten nach einer kurzen Suche in einem rund sechzig Meter tiefen Graben lokalisiert werden. Besonders die extrem dichten Brombeersträucher und der rutschige Boden stellten ein Sicherheitsrisiko dar, da man sich im Falle eines Ausrutschers nicht an den stachligen Sträuchern festhalten könnte. Schließlich wurden zwei doppelt gesicherte Seillinien in den Graben gelegt, was den Bergrettern ermöglichte zu den Verunglückten hinunter zu klettern.
In diesem derzeit trockenen Bachbett waren die Verletzten in dieser Übung "auf der Jagd" und stürzten dabei rund fünf Meter ab wobei einer einen Beinbruch erlitt, ein weiterer eine Schulterverletzung und der Dritte musste aufgrund eines Herzstillstandes sofort reanimiert werden. Glücklicherweise gelang die Reanimation. Mit Hilfe einer Trage wurde dieser Patient, dem natürlich oberste Priorität galt, über den Hang hinauf gezogen. Danach wurde er zur nahen Forststraße hinuntergetragen, wo er dem Notarzt übergeben wurde. Nach der Erstversorgung wurden dann auch die beiden anderen "Verletzten" aus dem Graben gezogen und schließlich dem Rettungsdienst übergeben.

Übung einmal im Jahr

"In dieser großen Einsatzübung, welche wir einmal jährlich durchführen werden genau wie auch im echten Einsatz Seiltechnik, Geländeeinsatz und Erste Hilfe kombiniert", erklärte Einsatzleiter Thomas Mey, welcher seiner Mannschaft in der abschließenden Besprechung zur gelungenen Übung gratulierte. "Ihr habt die Versorgung wirklich professionell gemacht und ich habe mich bei euch gut aufgehoben gefühlt", erklärte einer der Versorgten, welcher von Beruf Notarzt ist. Weiters wurde über die Mitführung einer größeren Säge für den Ernstfall diskutiert, um lästige Hindernisse wie Sträucher, Äste und Baumstümpfe schneller beseitigen zu können.
Im heurigen Jahr absolvierten die rund 35 aktiven Bergretter der Einsatzstelle Wörgl-Niederau bereits 63 Einsätze. Jeden letzten Dienstag im Monat wird auch eine kleinere Übung abgehalten, im Sommer beispielsweise eine Geländeübung und im Winter eine Erste-Hilfe-Übung. Weiters findet heuer am 8. Dezember eine große Winterübung statt und in der ganzen Wintersaison wird der Pistendienst auf dem Markbach Joch an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen von den Bergrettern übernommen.

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