Das PLAGIAT

Foto: internet.phillipmartin.info

Den Fall des deutschen Verteidigungsministers Guttenberg kann man durchaus zum Anlass nehmen, das Problem des „geistigen Diebstahls“ auf die Ebene von Regionalmedien, wie Radio-, TV- und Zeitungen herunterzubrechen.

In meiner rund 20jährigen Tätigkeit in der Musikbranche wurde ich immer wieder mit Raubkopien, Schwarzimporten, Musik- und Textdiebstahl konfrontiert. Selbst viele Jahre als Außendienstmitarbeiter zweier großer Musikkonzernen unterwegs, daneben Amateur- und Berufsmusiker, somit Mitglied der AKM, hat mich oft der „blanke Zorn“ ob der unverschämten Frechheit mancher „Möchtegern-Komponisten“ und „Möchtegern-Autoren“ gepackt. Ich meine, wer's nicht kann, soll's einfach lassen, es gibt eh genug die's können und Einen, der nur "abkupfert" braucht wirklich niemand.

Zu den dümmsten Ausreden der „Erwischten“ gehörten Meldungen, wie z. B. : „Ich hab gar nicht gewusst, daß es dieses Musikstück schon gibt…“, oder, „Das ist mir alles selber eingefallen...“ Dabei wäre es bei Musikkompositionen ziemlich einfach nachzuprüfen ob ein Musikstück bereits existiert oder nicht. Man kontaktiert einfach einen Verlag oder die AKM selbst, die überprüfen das und schon weiß man, ob man ein Dieb ist oder nicht.

„Wer viel liest hat viel im Kopf“, umgangssprachlich, Wortschatz- und ausdrucksmäßig. Seit es allerdings Internet gibt werden viele Zeitgenossen zusehends immer besser im SUCHEN, FINDEN und KOPIEREN, als im LESEN. Da wird nicht lang überlegt und formuliert, da wird einfach gesucht und kopiert. Natürlich kann man Sätze nicht immer neu erfinden, eigentlich gibt’s ja eh schon alles in vielfacher Ausführung. Aber man kann einen, seinen persönlichen Stil entwickeln. So wie jeder Mensch eine ganz persönliche, einzigartige Stimme und Ausdrucksweise hat, genauso kann sich jeder Mensch eine ganz persönliche Schreibweise aneignen und das ist das Schöne an der „Schreiberei“.

Wer überhaupt keine Idee hat, wem überhaupt nichts G'scheites einfällt, wer wirklich fremdes geistiges Eigentum verwendet (ja, manchmal ist es dramaturgisch einfach unumgänglich, fremde Texte zu verwenden, zu zitieren), sollte, ja muß fremdes Gedankengut halt ordentlich mit Fußnoten, Quellnachweis, etc. versehen, sonst ist er, der Schreiber, nichts anderes als ein erbärmlicher Dieb und hoffentlich "fliegt er auf.".

Was ist ein Plagiat ?

Als Plagiat bezeichnet man allgemein die bewusste Aneignung fremden Geistesgutes. Plagiator ist derjenige, der ein fremdes Werk oder Teile eines fremden Werkes als sein eigenes Werk ausgibt und somit "geistigen Diebstahl" begeht. Der Plagiator begeht eine zivilrechtlich unerlaubte und zum Schadensersatz an den Autor verpflichtende Handlung, die gleichzeitig auch noch strafbar ist. Der Plagiator ist also derjenige, der seinen Text wörtlich bei einem anderen Urheber abschreibt, ohne ihn korrekterweise zu zitieren, um anschließend dieses Werk als sein eigenes geistiges Eigentum wieder herauszugeben."

Quelle: Seminar Multimedia und Electronic Publishing
Kapitel 11: Rechtliche Aspekte elektronischer Veröffentlichung
http://i31www.ira.uka.de/docs/mm+ep/11_RECHT/node14.html

E-Mail an den Verfasser: klaus.madersbacher@kundl.at

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