Ebbs kippt TSD-Projekt in Waldeck wegen Bauvorschriften

Hier noch guter Dinge in Waldeck: Vertreter der TSD mit den Ebbser Vizebürgermeistern bei der Projektpräsentation.
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  • hochgeladen von Sebastian Noggler

EBBS (nos). Seit einigen Monaten verhandelten die Tiroler Sozialen Dienste GmbH (TSD) mit der Gemeinde Ebbs über die Umsetzung einer als Integrationswerkstatt konzipierten Unterkunft speziell für junge Geflüchtete. Es war vorgesehen, eine Wohnanlage inkl. Werkstatt für geflüchtete Jugendliche zu eröffnen – dort sollten diese auf das Berufsleben vorbereitet und für Tätigkeiten in Mangelberufen geschult werden (die BEZIRKSBLÄTTER berichteten). So bietet das Konzept den Betroffenen eine Perspektive für die Zukunft. "Nun erhielten wir einen Bescheid der Gemeinde Ebbs, dass eine allfällige Nutzung gekoppelt an den Energieausweis derzeit nicht möglich ist", erklärt TSD-Pressesprecher Georg Mackner, "es ist uns daher trotz vorangegangener Zusage und Startbereitschaft leider nicht möglich, das Projekt 'Integrationshostel' in Ebbs umzusetzen."

"Diese Entwicklung ist für uns ebenso bedauerlich wie überraschend", so Mackner weiter. Seit Frühjahr 2017 standen die TSD mit der Gemeinde Ebbs in komplexen Vertragsverhandlungen. "Zu jeder Zeit lag es uns an der Realisierung dieses erfolgsversprechenden Projektes, weshalb wir auch in jeglichen Schritten Bereitschaft zeigten, die Forderungen der Gemeinde zu erfüllen. Dies wurde durch einen umfassenden schriftlichen Kontrakt auch im Beisein des Bürgermeisters und des Vizebürgermeisters vereinbart", weiß Mackner. Die Variante einer Sanierung sei in der wirtschaftlichen Berechnung nicht abbildbar gewesen. "Glücklicherweise ist es uns nun jedoch möglich, das Projekt rechtsgültig durch sofortigen Stopp der Mietzahlungen zu beenden, ohne weitere Steuergelder aufzuwenden", so die TSD, "bedauerlich ist diese Nachricht aber natürlich nicht nur für uns. Leidtragend sind dabei vor allem die jungen Geflüchteten, die von diesem Projekt profitiert hätten. In unserem Konzept sahen sie reale Chancen, bereits während ihres Asylverfahrens eingeschult und so für den Berufseinstieg vorbereitet zu werden. Mit Ebbs geht uns der Standort für dieses Projekt verloren – der Wille zur Umsetzung der Idee zugunsten junger Geflüchteter in Tirol bleibt aber aufrecht."

FPÖ ortet "Totalversagen von LR Baur" beim Waldecker Integrationshostel

Es war eine lange Diskussion um das Projekt in Waldeck. "Die Tiroler Sozialen Dienste und Landesrätin Dr. Christine Baur wollten das Projekt unbedingt, auch gegen den Willen der Anrainer, durchsetzen", meint die FPÖ dazu in einer AUssendung, "nun musste man allerdings vom Projekt abrücken, weil die Bauvorschriften nicht eingehalten werden konnten."

"Das Vorgehen wirkt schon etwas stümperhaft“, konstatiert FPÖ-Bezirksobfrau NR Carmen Schimanek. Sie ortet "ein Totalversagen der Landesrätin Baur, die die politische Verantwortung über die TSD hat": „Bei der endlosen Pleiten-, Pech-, und Pannenserie der TSD wurden schon Unmengen an Steuergeldern verschwendet. Man kann nur hoffen, dass der Spuk nach der Landtagswahl endet. Eine weitere grüne Regierungsbeteiligung kann sich Tirol nicht mehr leisten.“
FPÖ-Ortsobmann Hermann Plattner ist in erster Linie erleichtert, dass das Projekt nun gestrichen wurde: „Ich hatte viel Kontakt mit den Anrainern und die haben jetzt viele Monate mit der Sorge gelebt, dass in ihre kleine Nachbarschaft bald 20 fremde, junge Männer einziehen werden. Mit unbekannten Konsequenzen. Es war von Anfang an unsere Position das Projekt an einem anderen Ort zu errichten. Jetzt haben wir das selbe Ergebnis, als wenn man sofort auf uns gehört hätte. Nur wurde halt noch viel Geld verschwendet.“

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