Corona-Krise
Erler Familienbetrieb produziert Schutzmasken "made in Tirol"

Zoller-Frischauf beim Betriebsbesuch: "Die Erler-Schutzmasken werden mit Rohstoffen produziert, die primär aus Österreich kommen."  | Foto: Land Tirol/Kathrein
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  • Zoller-Frischauf beim Betriebsbesuch: "Die Erler-Schutzmasken werden mit Rohstoffen produziert, die primär aus Österreich kommen."
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Das Erler Familienunternehmen "KS Kneissl & Senn Technologie" produziert hochwertige Schutzmasken „made in Tirol“. Die Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf war auf Betriebsbesuch bei der Firma. 

ERL (red). Aus Krisen können neue Chancen und Möglichkeiten entstehen, das zeigt das Tiroler Familienunternehmen "KS Kneissl & Senn Technologie" aus Erl. Im Frühjahr, während der ersten Coronavirus-Welle, begann der Betrieb mit der Produktentwicklung von hochwertigen Schutzmasken und Schutzmänteln. Dafür wurden bestehende Nähmaschinen umgerüstet, zwei neue Maschinen gemeinsam mit lokalen Maschinenbauern entwickelt und mitten in der Krise zwanzig neue Mitarbeiter eingestellt. Im vergangenen Sommer startete die Produktion am Standort Tirol, diese soll auch nach der Corona-Krise aufrecht bleiben. Im Schnitt werden aktuell zwei- bis dreitausend zertifizierte Corona-Pandemie-Atemschutzmasken (CPA) pro Tag produziert. Auf Initiative von Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf hat das Land Tirol das Unternehmen über die landeseigene Standortagentur Tirol insbesondere bei der Marktreife und Zertifizierung unterstützt und beraten.

Rohstoffe aus Österreich

Die Rohstoffe kommen primär aus Österreich. Die Nasenbügel stammen beispielsweise aus dem Tiroler Oberland, die latexfreien Maskenbänder aus Vorarlberg und Teile des Verpackungsmaterials liefert eine Zillertaler Druckerei. Das Schutzmaterial ist für den Eigen- und Fremdschutz konzipiert und eignet sich für den Gebrauch im Gesundheitsbereich. Größere Abnehmer sind derzeit beispielsweise die Tirol Kliniken, das Rote Kreuz oder die Bergrettung Tirol. Auch Organisationen aus anderen österreichischen Bundesländern haben bereits ihr Interesse bekundet und Tiroler Schutzmaterial bestellt.

Krisensichere Produktion in Europa 

Eine Lehre aus der Coronakrise ist, dass die Auslagerung von Produktionen aus Europa auf andere Kontinente falsch war, insbesondere im Pharma- und Gesundheitsbereich. „Wir müssen wieder mehr in Europa direkt produzieren, vor allem in sensiblen Bereichen, etwa beim Schutzmaterial, damit wir zukünftig nicht mehr abhängig, sondern eigenständig für die Krisen der Zukunft gerüstet sind“, betont Wirtschaftslandesrätin Zoller-Frischauf beim Betriebsbesuch bei "Kneissl & Senn Technologie" in Erl. Die Firma leiste mit ihren Schutzmasken „made in Tirol“ einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur Wiederherstellung einer krisensicheren Produktion in Europa. Die Wertschöpfung und das Know-How bleiben dabei zudem im Land erhalten, Arbeitsplätze würden abgesichert, lobt die Wirtschaftslandesrätin: „Kneissl & Senn hat eine gute Idee umgesetzt, die Krise als Ansporn für eine Innovation gesehen und flexibel reagiert. Das Unternehmen achtet bewusst darauf, mit heimischen Zulieferern zusammenzuarbeiten und zeigt vorbildlich, wie krisensicheres Wirtschaften regional und nachhaltig funktionieren kann.“

Langfristig ausgerichtete Produktion

Die Produktion unterliegt dem Corona-Pandemie-Atemschutz (CPA)-Standard, die europaweite CE-Zertifizierung wird in den nächsten Wochen abgeschlossen. Rohstoffe und Komponenten aus Österreich und Tirol gepaart mit der Fachkenntnis und Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter würden dafür sorgen, dass sich zuverlässige und qualitätsgesicherte Produkte am Markt etablieren können, so Franz Senn, Geschäftsführer von "Kneissl & Senn Technologie". Neben dem medizinischen Bereich wolle man künftig auch generell im Bereich der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) im gewerblichen und privaten Gebrauch mitmischen. Das sichere eine langfristig ausgerichtete Produktion und Arbeitsplätze.

Über "Kneissl & Senn Technologie"

Das Tiroler Familienunternehmen "KS Kneissl & Senn Technologie" wurde im Jahr 2001 als klassisches Handelsunternehmen gegründet. Mittlerweile produziert es auch eigene, spezialisierte Produkte in den verschiedensten Bereichen, von Förderketten, Dichtungen und feuerfesten Isolationslösungen bis hin zum Gießereibedarf. KS hat aktuell rund siebzig Mitarbeiter.

Weitere Infos zum Thema Erl finden Sie hier. 

Zoller-Frischauf beim Betriebsbesuch: "Die Erler-Schutzmasken werden mit Rohstoffen produziert, die primär aus Österreich kommen."  | Foto: Land Tirol/Kathrein
GF Franz Senn, Patrizia Zoller-Frischauf und Bürgermeister Georg Aicher-Hechenberger (v.l.).  | Foto: Land Tirol/Kathrein
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