Erste Volksschule im Bezirk mit Umweltzeichen

Stefan Hohenauer und Katharina Sieberer-Nagler mit Thomas, Laura und Karolina.
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KUFSTEIN (nos). Seit Kurzem trägt die Volksschule Kufstein-Stadt (VS Stadt) das "Österreichische Umweltzeichen" – die höchstmögliche nationale Auszeichnung im Umweltbereich. Erst 105 Volksschulen österreichweit wurden bisher damit zertifiziert, im Bezirk Kufstein ist die VS Stadt die erste. Das offizielle Siegel wurde Direktorin Katharina Sieberer-Nagler bereits von Umweltminister Andrä Rupprechter und Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek in Wien überreicht, die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.
Seit Herbst 2013 arbeitete die VS Stadt auf dieses Ziel hin. Für Sieberer-Nagler ist die Umwelterziehung ein wesentliches Bildungsziel: „Wir sehen es als besonderes Anliegen unserer Schule an, unsere Umwelt und unser Klima zu schützen. Durch das Umweltzeichen wird ökologisches Denken und Handeln integrativ im Unterricht wie auch im Schulalltag gelebt.“ Konkret zeigt sich der Umweltgedanke an der Schule etwa im Vermeiden von Müll und der besonders achtsamen Mülltrennung, dem bewussten Lüften und Heizen, dem Verzicht auf Einweggeschirr bei Schulveranstaltungen oder auch der Pflege des "kleinen, aber feinen" Schulgartens. Besonders erfreut zeigten sich die Verantwortlichen, dass gerade das älteste Schulgebäude in der Festungsstadt das Siegel erreichen konnte, obwohl etwa thermische Sanierungsmaßnahmen am denkmalgeschützten Haus nicht möglich seien.

Für die Schüler mit am aufregendsten war die Einbindung in die gesetzten Maßnahmen, besonders die CO2-Messungen im Haus seien spannend gewesen, so Diektorin Sieberer-Nagler. Dass die Kinder hier voll mit dabei waren, sei ein wichtiger Anteil am Erfolg gewesen, den nur so würde die Bewusstseinsarbeit für Umwelt und Klima funktionieren und die Schüler als Multiplikatoren in den Elternhäusern wirken.

Seitens der Stadtgemeinde würden alle städtischen Schulen mit jährlich je 2.000 Euro gefördert, solange sie sich am Österreichischen Umweltzeichen-Programm beteiligen, stellte Umweltreferent und Gemeinderat Stefan Hohenauer klar. Diese Unterstützung sei in Österreich einmalig, das Erreichen des Siegels werde zusätzlich mit 1.000 Euro belohnt. Mit den Fördergeldern der Gemeinde möchte die VS unter anderem Forschungsboxen für den naturwissenschaftlichen Unterricht anschaffen, auch Fortbildungen für das Lehr- und Reinigungspersonal wurden damit finanziert.

Umweltreferent Stefan Hohenauer: „Wir sind stolz darauf, dass die Volksschule Stadt nun zum kleinen Kreis der Schulen gehört, die dieses Siegel erhalten haben und wir freuen uns, wenn in Zukunft auch weitere Kufsteiner Schulen das Österreichische Umweltzeichen anstreben und verliehen bekommen.“ Die HLW in de Festungsstadt trägt das Siegel bereits seit einigen Jahren, Hohenauer hofft, dass nun auch weitere Schulen in der Gemeinde nachziehen und sich für das Audit bewerben, die Fördrungen seien für alle budgetiert.

Aktiv unterstützt wurde die Schule auch vom städtischen Bauamt und dem Kufsteiner Recyclinghof. Manfred Zöttl, Leiter des Recyclinghofes, erklärte den Schülern bei einer Fahrt zum Recyclinghof, wie gelungene Mülltrennung funktioniert: „Und ich erkläre den Kindern auch immer, was mit dem Müll weiter passiert.“ Zur Abfallberatung kommt Zöttl auch in die zweiten Klassen der Volksschulen. Daraus ergab sich beispielsweise bereits eine starke Reduktion des anfallenden Plastikmülls in der VS, von früher 30 auf derzeit nur noch acht "Gelbe Säcke" pro Monat. Heuer nahm die VS erstmals ein einer Reinigungsaktion in den städtischen Grünflächen teil.

Das Umweltzeichen umfasst zehn Kriterienbereiche, von denen sieben bis zur Erstprüfung umgesetzt werden müssen. Seit dem Jahr 2002 wird das Öko-Siegel an Schulen und Bildungseinrichtungen verliehen und für jeweils vier Jahre vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und dem Bildungsministerium vergeben. Auch die VS Stadt wird in vier Jahren erneut vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) evaluiert und will bis dahin etwa noch stärker an der Abfallvermeidung an der Schule arbeiten.

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