Münster
Fachkräftemangel stellt Pflege vor große Herausforderungen

GF Lorenz Hohenauer, Pflegedirektor Thomas Stippler, LR Toni Mattle, Verwaltungsdirektor Christian Elzinger und Bgm. Thomas Mai (v.l.) sprachen im RZ Münster über Chancen und Risiken im Pflegebereich. | Foto: Christoph Klausner
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Im Reha-Zentrum Münster haben sich Expertinnen und Experten über die zukünftigen Herausforderungen im Pflegebereich unterhalten und einige Ansatzpunkte vorgestellt.

MÜNSTER. Auch am Reha Zentrum in Münster macht man sich Gedanken, wie der Pflegeberuf in Zukunft attraktiver gestaltet werden kann. Laut einer Studie der Gesundheit Österreich GmbH bedarf es bis 2030 weitere 35.000 Arbeitskräfte. Zudem muss auch berücksichtigt werden, dass bis dahin rund 40.000 Pflegerinnen und Pfleger in Pension gehen. Somit benötigt es unterm Strich rund 75.000 Personen, um das Pflegesystem in der heutigen Form aufrecht zu erhalten.

Laut LR Anton Mattle und Geschäftsleiter Lorenz Hohenauer gibt es einige Stellschrauben, an denen in naher Zukunft gedreht werden muss. | Foto: Christoph Klausner
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Neue Bildungswege

Im Rahmen eines Besuchs von LR Anton Mattle wurden einige Ansätze präsentiert, die die Überlastung des Systems verhindern sollen. So wird ab nächsten Jahr die Pflegelehre in Österreich eingeführt. 

"Die Leidenschaft für die Pflege entwickelt sich oft schon früh",

so Mattle, der diesen Schritt begrüßt, da somit der Einstieg in den Beruf schon vor der Matura erfolgen kann. Erste Erfahrungswerte aus der Schweiz zeigen, dass die duale Pflegeausbildung dort zu den beliebtesten des Landes gehört. Die Ausbildung zur Pflegeassistenz an berufsbildenden Höheren Schulen ist ein weiterer Hebel, den man laut Mattle nutzen sollte. Weiters stellt er auch zur Diskussion, dass Auszubildende in der Pflege ein ähnliches Entgelt wie Polizeischüler (zwischen 1.300 und 1.800 brutto pro Monat, Anm. d. Red.) erhalten sollen. Die derzeitige Pflegereform sieht vor, dass Personen, die ihre erste Ausbildung in einem Pflegeberuf machen, ein Entgelt von mindestens 600 Euro pro Monat erhalten. Für Quer- oder Wiedereinsteiger gibt es im Rahmen einer vom AMS geförderten Ausbildung ein Pflegestipendium von mindestens 1.400 Euro pro Monat.

Recruiting "über die Grenzen"

Lange Zeit hat Österreichs Pflegesystem auch regen Zulauf aus Osteuropa. Das wird nun weniger, weil sich dort die Möglichkeiten ebenfalls verbessert haben, erklärt Lorenz Hohenauer, Geschäftleiter der Reha Zentrum Münster Betriebs GmbH. Trotzdem muss das Recruiting in diesem Bereich auch weiterhin über die Grenzen hinaus gehen und möglichst alle Personen- und Altersgruppen ansprechen. "Je bunter, desto besser", betont Hohenauer. Zudem sollte man auch Freizeitmöglichkeiten genauso wie angrenzende Kinderkrippen – wie es beispielsweise in Münster der Fall ist – als zusätzlichen Mehrwert vermarkten. 

Weitere Beiträge zu Reha-Zentren im Bezirk Kufstein findest du hier.
Weitere Beiträge zum Thema Pflege in Tirol findest du hier.
Infos zur Studie der Gesundheit Österreich GmbH findest du hier.

GF Lorenz Hohenauer, Pflegedirektor Thomas Stippler, LR Toni Mattle, Verwaltungsdirektor Christian Elzinger und Bgm. Thomas Mai (v.l.) sprachen im RZ Münster über Chancen und Risiken im Pflegebereich. | Foto: Christoph Klausner
Laut LR Anton Mattle und Geschäftsleiter Lorenz Hohenauer gibt es einige Stellschrauben, an denen in naher Zukunft gedreht werden muss. | Foto: Christoph Klausner
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